Luxemburger Wort

Benjamin Rogiers zieht Kraft aus einer Nervenschl­acht

Nach dem dramatisch­en Golden Match gegen Linger gehen Howalds Tischtenni­sspieler hoch motiviert in die Halbfinal-Duelle mit dem Titelverte­idiger

- Von Jan Morawski

Man kann den beiden großen Favoriten auf den Tischtenni­s-Meistertit­el – Hostert-Folschette und Berburg – sicherlich nicht vorwerfen, dass sie zuletzt die Füße hochgelegt haben. Dennoch konnten sich die beiden Teams zurücklehn­en und beobachten, wie in den Viertelfin­alspielen ums Weiterkomm­en gekämpft wurde. Nun, in der Runde der letzten vier Mannschaft­en, greifen sie ins Geschehen ein.

Während Berburg ab Sonntag auf Reckingen trifft (Hin- und Rückspiel), bekommt es Titelverte­idiger Hostert-Folschette mit Howald zu tun. „Wir müssen alle besonders gut spielen und auf eine Sensation hoffen“, weiß Howalds Spitzenspi­eler Benjamin Rogiers. „Hostert ist der Favorit, sie haben vier sehr gute Spieler. Aber zu diesem Zeitpunkt der Saison können vor allem die Doppel entscheide­nd werden.“

Im Viertelfin­ale endeten beide Partien gegen Linger mit 5:5, sodass das Duell im Golden Match entschiede­n werden musste. Rogiers und Co. hatten am

Ende die besseren Nerven. „Durch diesen Sieg sind wir extrem motiviert für das Halbfinale“, gibt sich der 34 Jahre alte Belgier kämpferisc­h. Rogiers selbst verlor gegen Linger nur ein Spiel – mit 2:3 gegen Routinier Gilles Michely. In der Normalrund­e spielte er sogar die drittbeste Bilanz der Liga (14:4).

Der ehemalige belgische Nationalsp­ieler gewann 2008 die Bronzemeda­ille bei

der Team-EM in St. Petersburg. An seiner Seite stand damals nicht nur Weltklasse­spieler Jean-Michel Saive, sondern auch dessen Bruder Philippe, der noch immer für Reckingen lizenziert ist. Zu seiner besten Zeit (2010) schaffte es Rogiers bis auf Rang 209 der Weltrangli­ste.

Der Wechsel ins Großherzog­tum kam zustande, weil Rogiers nach etlichen Einsätzen in der belgischen Liga Lust auf eine neue Herausford­erung mit neuen Gegnern hatte. „Ich habe mich mit mehreren Vereinen in Luxemburg in Verbindung gesetzt, und Howald hat mir das erste Angebot gemacht. Der Kontakt mit dem Präsidente­n (Frank Schreiber, Anm. d. Red.) war direkt positiv.“Rogiers lebt mit seiner Partnerin und seinem fünfjährig­en Sohn in Belgien.

Tschechisc­her Vorgänger

Auch für die Howalder war die Verpflicht­ung ein Glücksgrif­f. „Das Niveau in der Liga ist hoch, vor allem wegen der

Spitzenspi­eler in jedem Team“, sagt Rogiers. In der vergangene­n Saison, die für Howald erst im Finale endete, ging der junge Tscheche Tomas Koldas voran. Nun sind seine Mitspieler, die Routiniers Wang Xu, Xia Cheng und Marc Dielissen, auf die Punkte von Rogiers angewiesen.

Und egal, wie weit die Reise in dieser Saison geht, können sie sich auch künftig auf ihn verlassen: „Ich fühle mich in diesem Verein sehr wohl und habe vor, noch eine Weile zu bleiben.“

Ich fühle mich in diesem Verein sehr wohl und habe vor, noch eine Weile zu bleiben. Benjamin Rogiers

 ?? Fotos: Alexander Daleiden ?? Benjamin Rogiers ist einer der besten Spieler der Audi TT League.
Fotos: Alexander Daleiden Benjamin Rogiers ist einer der besten Spieler der Audi TT League.
 ?? ?? Wang Xu will mit Howald erneut ins Finale.
Wang Xu will mit Howald erneut ins Finale.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg