„Die verstärkte Polizeipräsenz hat geholfen“
Bürgermeisterin Lydie Polfer zieht eine positive Bilanz und stellt fest, dass das aggressive Betteln in der Hauptstadt verschwunden ist
Eine „zufriedenstellende“Bilanz: Gestern Morgen beim City Breakfast, dem traditionellen monatlichen Pressetermin, begrüßte Lydie Polfer (DP) die verstärkte Polizeipräsenz, die seit Mitte Januar in der Hauptstadt zu beobachten ist. Die Bürgermeisterin betonte, dass diese sichtbarere Präsenz zu einer weiteren Beruhigung des öffentlichen Raums geführt habe.
Polfer zeigte sich mit dem Verlauf der Sicherheitsoperationen zufrieden, auch wenn „noch Verbesserungen möglich sind“. „Das Ziel ist nicht, Bußgelder zu verhängen, sondern Prävention zu betreiben“, betonte sie. Dabei erinnerte sie daran, dass in vier Monaten 886 Personen kontrolliert wurden, wie die Polizei kürzlich mitgeteilt habe. Von den neuen Polizisten, die im Mai auf nationaler Ebene eingestellt wurden, soll laut der Bürgermeisterin ein großer Teil in der Stadt eingesetzt werden.
Lydie Polfer versicherte auch, dass aggressives Betteln in der Stadt verschwunden sei: „Man muss sich nur umsehen. Ich hoffe, dass das so bleibt.“
Diese Beobachtung werde auch vom Präventions- und Mediationsdienst „A vos côtés“geteilt, so der Erste Schöffe, Maurice Bauer (CSV).
Die Verantwortlichen der Hauptstadt hatten Ende Februar beschlossen, den Vertrag mit den privaten Sicherheitsfirmen, nicht neu auszuschreiben. In den Parks im Stadtzentrum werden sie jedoch weiterhin eingesetzt.
Polfer: „Drogenhandel hat sich in die Oberstadt verlagert“
In Bezug auf die unterschiedlichen Einschätzungen zur Legalität des einfachen Bettelns sagte die Bürgermeisterin, dass sie auf eine Klärung dieses Themas warte. Die repressive Phase war am 15. Januar eingeleitet worden.
Auch die Situation im Bahnhofsviertel wurde gestern Morgen angesprochen. Anfang Februar dieses Jahres fand im Bahnhofsviertel eine Demonstration statt, bei der mehr Sicherheit gefordert wurde. „Ich habe mit Frau Gillen (Gründungsmitglied der WhatsApp-Gruppe Bahnhofsviertel – Sicherheit & Sauberkeit, Anm. d. Red.) gesprochen, und es
gibt Verbesserungen“, so Lydie Polfer.
Aber die Polizeipräsenz allein löse nicht alles, räumte die Bürgermeisterin ein und forderte, dass die verschiedenen Akteure (Polizei, Justiz, Sozialdienste) vermehrt zusammenarbeiten sollten. „Wir stellen jeden Tag inakzeptable Situationen fest“, sagte Lydie Polfer in Bezug auf den Drogenhandel im Bahnhofsviertel. Dieser habe sich „nicht verbessert und sich sogar in die Oberstadt verlagert“.