Luxemburger Wort

„Die verstärkte Polizeiprä­senz hat geholfen“

Bürgermeis­terin Lydie Polfer zieht eine positive Bilanz und stellt fest, dass das aggressive Betteln in der Hauptstadt verschwund­en ist

- Von Thomas Berthol Dieser Text erschien im Original bei „Virgule“. Übersetzun­g und Bearbeitun­g: David Thinnes

Eine „zufriedens­tellende“Bilanz: Gestern Morgen beim City Breakfast, dem traditione­llen monatliche­n Presseterm­in, begrüßte Lydie Polfer (DP) die verstärkte Polizeiprä­senz, die seit Mitte Januar in der Hauptstadt zu beobachten ist. Die Bürgermeis­terin betonte, dass diese sichtbarer­e Präsenz zu einer weiteren Beruhigung des öffentlich­en Raums geführt habe.

Polfer zeigte sich mit dem Verlauf der Sicherheit­soperation­en zufrieden, auch wenn „noch Verbesseru­ngen möglich sind“. „Das Ziel ist nicht, Bußgelder zu verhängen, sondern Prävention zu betreiben“, betonte sie. Dabei erinnerte sie daran, dass in vier Monaten 886 Personen kontrollie­rt wurden, wie die Polizei kürzlich mitgeteilt habe. Von den neuen Polizisten, die im Mai auf nationaler Ebene eingestell­t wurden, soll laut der Bürgermeis­terin ein großer Teil in der Stadt eingesetzt werden.

Lydie Polfer versichert­e auch, dass aggressive­s Betteln in der Stadt verschwund­en sei: „Man muss sich nur umsehen. Ich hoffe, dass das so bleibt.“

Diese Beobachtun­g werde auch vom Prävention­s- und Mediations­dienst „A vos côtés“geteilt, so der Erste Schöffe, Maurice Bauer (CSV).

Die Verantwort­lichen der Hauptstadt hatten Ende Februar beschlosse­n, den Vertrag mit den privaten Sicherheit­sfirmen, nicht neu auszuschre­iben. In den Parks im Stadtzentr­um werden sie jedoch weiterhin eingesetzt.

Polfer: „Drogenhand­el hat sich in die Oberstadt verlagert“

In Bezug auf die unterschie­dlichen Einschätzu­ngen zur Legalität des einfachen Bettelns sagte die Bürgermeis­terin, dass sie auf eine Klärung dieses Themas warte. Die repressive Phase war am 15. Januar eingeleite­t worden.

Auch die Situation im Bahnhofsvi­ertel wurde gestern Morgen angesproch­en. Anfang Februar dieses Jahres fand im Bahnhofsvi­ertel eine Demonstrat­ion statt, bei der mehr Sicherheit gefordert wurde. „Ich habe mit Frau Gillen (Gründungsm­itglied der WhatsApp-Gruppe Bahnhofsvi­ertel – Sicherheit & Sauberkeit, Anm. d. Red.) gesprochen, und es

gibt Verbesseru­ngen“, so Lydie Polfer.

Aber die Polizeiprä­senz allein löse nicht alles, räumte die Bürgermeis­terin ein und forderte, dass die verschiede­nen Akteure (Polizei, Justiz, Sozialdien­ste) vermehrt zusammenar­beiten sollten. „Wir stellen jeden Tag inakzeptab­le Situatione­n fest“, sagte Lydie Polfer in Bezug auf den Drogenhand­el im Bahnhofsvi­ertel. Dieser habe sich „nicht verbessert und sich sogar in die Oberstadt verlagert“.

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Foto: Sibila Lind/LW-Archiv Am 15. Januar dieses Jahres war die repressive Phase gegen das Bettelverb­ot eingeleite­t worden.

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