Für Lydie Polfer ist der Fall „Jean La Gaufre“klar
Die Bürgermeisterin erinnert an die Regeln, an die sich alle Schausteller halten müssen
Lydie Polfer (DP) ging am Dienstag erneut auf den Fall Jean La Gaufre ein. „Sein Antrag wurde nicht fristgerecht gestellt, ich habe auch die Briefe, die er geschickt hat, überprüft“, ließ die Bürgermeisterin der Hauptstadt beim City Breakfast, dem monatlichen Pressetermin der Stadt Luxemburg, in der Märei wissen. „Es tut mir leid für die Waffelliebhaber, aber wir können nicht nach Gutdünken Regeln aufstellen.“Zur Erinnerung: Dem Schausteller war der Aufbau seines Standes auf dem Mäertchen verweigert worden, weil er seine Unterlagen zu spät eingereicht hatte.
„Die Fristen sind den Schaustellern bestens bekannt“, erklärte die Bürgermeisterin. Sie erinnerte daran, dass die Bewerbungsunterlagen für den Mäertchen zwischen dem 1. Januar und dem 31. Mai vergangenen Jahres eingereicht werden mussten.
Eine Reihe von Kriterien, die erfüllt werden müssen
Um einen Stand auf dem Maërtchen, der Schueberfouer oder den Weihnachtsmärkten (Winterlights) zu erhalten, müssen mehrere Kriterien erfüllt werden. Dazu gehören die Einhaltung der Fristen, ein von Luxcontrol ausgestelltes Konformitätszertifikat und das Erreichen einer möglichst hohen Punktzahl.
Die Punkte werden nach folgenden Faktoren vergeben: Ästhetik (30 Prozent), Attraktivität (30), Interesse (20) und Ancienneté (20). „Eine ähnliche Punkteverteilung wird auch im Ausland angewandt, insbesondere in München während des Oktoberfestes“, erklärte Laurent Schwaller, Leiter der Abteilung Feste und Märkte.
Auch die Stadt Luxemburg orientiert sich seit 2019 an diesen Kriterien. „Vielleicht ist das bei der Covid nicht aufgefallen“, meinte Laurent Schwaller. Er erinnerte auch daran, dass die Fristen in den Formularen eingetragen seien, „es wird also keine Überraschungen geben“.
Heftige Reaktionen auf die Ankündigung von Jean La Gaufre
Laurent Schwaller und seine Abteilung prüfen die einzelnen Dossiers, die endgültige Entscheidung liegt beim Schöffenrat der Gemeinde. „Die Anfragen übersteigen oft die Zahl der verfügbaren Plätze“, berichtete Schwaller. Bei der Schueberfouer kämen in der Regel auf 200 Plätze 600 Anfragen.
Für den Mäertchen erhält die Gemeinde ein Drittel mehr Anfragen als Plätze zur Verfügung stehen. „Jeder bekommt einen Brief von uns, auch diejenigen, die wir abgelehnt haben“, unterstrich Lydie Polfer. Die Bürgermeisterin räumte jedoch ein, dass diese Rückmeldung in Zukunft in einem kürzeren Zeitrahmen (sechs bis neun Monate) erfolgen könnte, um den Schaustellern eine bessere Planung zu ermöglichen.
Das „Waffelgate“hatte für viel Gesprächsstoff gesorgt und zahlreiche Internetnutzer in den sozialen Netzwerken reagieren lassen, als Jean-Marc Vandervaeren, genannt Jean La Gaufre, seine Nichtteilnahme am Mäertchen auf Facebook ankündigte.
Lydie Polfer bestätigte dann noch beim City Breakfast, dass der Waffelverkäufer diesen Sommer auf der Schueberfouer anwesend sein wird. Dieses Mal sei die Anfrage rechtzeitig weitergeleitet worden.