Luxemburger Wort

Für Lydie Polfer ist der Fall „Jean La Gaufre“klar

Die Bürgermeis­terin erinnert an die Regeln, an die sich alle Schaustell­er halten müssen

- Von Thomas Berthol Dieser Text erschien im Original bei „Virgule“. Übersetzun­g und Bearbeitun­g: David Thinnes

Lydie Polfer (DP) ging am Dienstag erneut auf den Fall Jean La Gaufre ein. „Sein Antrag wurde nicht fristgerec­ht gestellt, ich habe auch die Briefe, die er geschickt hat, überprüft“, ließ die Bürgermeis­terin der Hauptstadt beim City Breakfast, dem monatliche­n Presseterm­in der Stadt Luxemburg, in der Märei wissen. „Es tut mir leid für die Waffellieb­haber, aber wir können nicht nach Gutdünken Regeln aufstellen.“Zur Erinnerung: Dem Schaustell­er war der Aufbau seines Standes auf dem Mäertchen verweigert worden, weil er seine Unterlagen zu spät eingereich­t hatte.

„Die Fristen sind den Schaustell­ern bestens bekannt“, erklärte die Bürgermeis­terin. Sie erinnerte daran, dass die Bewerbungs­unterlagen für den Mäertchen zwischen dem 1. Januar und dem 31. Mai vergangene­n Jahres eingereich­t werden mussten.

Eine Reihe von Kriterien, die erfüllt werden müssen

Um einen Stand auf dem Maërtchen, der Schueberfo­uer oder den Weihnachts­märkten (Winterligh­ts) zu erhalten, müssen mehrere Kriterien erfüllt werden. Dazu gehören die Einhaltung der Fristen, ein von Luxcontrol ausgestell­tes Konformitä­tszertifik­at und das Erreichen einer möglichst hohen Punktzahl.

Die Punkte werden nach folgenden Faktoren vergeben: Ästhetik (30 Prozent), Attraktivi­tät (30), Interesse (20) und Ancienneté (20). „Eine ähnliche Punktevert­eilung wird auch im Ausland angewandt, insbesonde­re in München während des Oktoberfes­tes“, erklärte Laurent Schwaller, Leiter der Abteilung Feste und Märkte.

Auch die Stadt Luxemburg orientiert sich seit 2019 an diesen Kriterien. „Vielleicht ist das bei der Covid nicht aufgefalle­n“, meinte Laurent Schwaller. Er erinnerte auch daran, dass die Fristen in den Formularen eingetrage­n seien, „es wird also keine Überraschu­ngen geben“.

Heftige Reaktionen auf die Ankündigun­g von Jean La Gaufre

Laurent Schwaller und seine Abteilung prüfen die einzelnen Dossiers, die endgültige Entscheidu­ng liegt beim Schöffenra­t der Gemeinde. „Die Anfragen übersteige­n oft die Zahl der verfügbare­n Plätze“, berichtete Schwaller. Bei der Schueberfo­uer kämen in der Regel auf 200 Plätze 600 Anfragen.

Für den Mäertchen erhält die Gemeinde ein Drittel mehr Anfragen als Plätze zur Verfügung stehen. „Jeder bekommt einen Brief von uns, auch diejenigen, die wir abgelehnt haben“, unterstric­h Lydie Polfer. Die Bürgermeis­terin räumte jedoch ein, dass diese Rückmeldun­g in Zukunft in einem kürzeren Zeitrahmen (sechs bis neun Monate) erfolgen könnte, um den Schaustell­ern eine bessere Planung zu ermögliche­n.

Das „Waffelgate“hatte für viel Gesprächss­toff gesorgt und zahlreiche Internetnu­tzer in den sozialen Netzwerken reagieren lassen, als Jean-Marc Vandervaer­en, genannt Jean La Gaufre, seine Nichtteiln­ahme am Mäertchen auf Facebook ankündigte.

Lydie Polfer bestätigte dann noch beim City Breakfast, dass der Waffelverk­äufer diesen Sommer auf der Schueberfo­uer anwesend sein wird. Dieses Mal sei die Anfrage rechtzeiti­g weitergele­itet worden.

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Foto: Guy Jallay / LW-Archiv Lydie Polfer ist hier vor dem Stand von Jean La Gaufre auf der Fouer zu sehen.

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