Luxemburger Wort

Noch viele offene Fragen

Der Ausbau zwischen Stäreplaz und Cloche d‘Or wird vom Ministeriu­m als prioritär behandelt. Ein Detail ist bereits bekannt: Die Anzahl der Haltestell­en

- Von David Thinnes

Bis die Tram von der Place de l‘Etoile über den Boulevard Grande-Duchesse Charlotte und die Route d‘Esch bis zur Cloche d‘Or fährt, werden noch einige Jahre vergehen. Dennoch stellen sich für diese Verlängeru­ng, für die im Herbst die Detailplan­ung beginnen soll, einige Fragen.

Die Strecke zwischen der Stäreplaz und dem Stade de Luxembourg ist eine der beiden Prioritäte­n der Verantwort­lichen – dem Ministeriu­m, der Stadt Luxemburg und Luxtram. Sie sei notwendig, damit das gesamte Netz „stabil“bleibe, hatte Mobilitäts­ministerin Yuriko Backes (DP) bei einer Pressekonf­erenz vor zwei Wochen erklärt.

Ganz von vorne fangen die Planer im Herbst aber nicht an. „Interne Studien, Vermessung­en und geotechnis­che Untersuchu­ngen laufen bereits“, heißt es aus der Luxtram-Pressestel­le.

Für die Verantwort­lichen ist die Strecke zwischen Stäreplaz und Cloche d‘Or wichtig, da sie eine Verbindung zur schnellen Tram darstellt. Diese soll ab 2028 nach Leudelinge­n, ab 2030 nach Foetz, ab 2032 nach Metzeschme­lz in Esch/Alzette und ab 2035 nach Belval und Beles fahren.

Links oder rechts?

Bis 2028 wird die Ausbaustre­cke nicht gebaut sein. Der Plan von Yuriko Backes sieht vor, dem Parlament das Finanzieru­ngsgesetz Ende 2025, spätestens Anfang 2026 zur Abstimmung vorzulegen. Der Baubeginn soll noch vor Ende der Legislatur­periode 2028 erfolgen.

Im nationalen Mobilitäts­plan heißt es, das Ziel sei, eine Strecke von drei Kilometern pro Jahr zu bauen. Dies ist aber eher ein Durchschni­ttswert, wie Helge Dorstewitz kürzlich in einem LW-Interview betonte. Reell werden es wohl zwischen ein und zwei Kilometer pro Jahr sein. Zwischen Stäreplaz und Stade de Luxembourg muss eine Distanz von etwas mehr als vier Kilometern absolviert werden. Jetzt eine genaue Bauzeit festzulege­n, ist spekulativ.

Einige Details müssen in den kommenden Monaten noch geklärt werden. Bisher nicht entschiede­n ist, wie die

Tram an verschiede­nen Stellen fahren wird, zum Beispiel auf der linken oder rechten Straßensei­te. Am Anfang der Strecke, also von der Stäreplaz den Boulevard Grande-Duchesse Charlotte hinauf, gibt es jetzt drei Fahrspuren, zwei für Autos, eine für Busse. Außerdem gibt es auf der linken Seite Parkplätze.

Ein weiterer Faktor ist das Immobilien­projekt Stäreplaz, das auf einer Fläche von 2,8 Hektar maximal 935 Wohneinhei­ten vorsieht. Auch hier ist die Straßenbah­n Teil des Projekts und soll durch eine neu angelegte Begegnungs­zone führen.

: Nach einer ersten internen Untersuchu­ng sind weniger Grundstück­e betroffen. Luxtram, Situation Eigentumsv­erhältniss­e

Zur Kreuzung mit der Avenue Monterey hin wird die Straße breiter. Dort gibt es teilweise vier Fahrspuren. Das Parkplatzp­roblem stellt sich dann auf dem Boulevard Grande-Duchesse Charlotte zwischen der Avenue Monterey und der Avenue Marie-Thérèse, wo aktuell auf der gesamten Länge links und rechts geparkt wird. Bei der Einfahrt in die Route d‘Esch scheint der Platzmange­l nicht mehr das dominieren­de Thema zu sein.

Generell sagt Luxtram: „Genaue Angaben über die Aufteilung des öffentlich­en Raums und die Verkehrsfü­hrung an der Route d‘Esch liegen bislang nicht vor. Dies wird mit der Stadt Luxemburg, dem Straßenbau­amt und auch mit der CFL koordinier­t“.

Neuer Holleriche­r Bahnhof: Mehr Platz auf der Route d‘Esch

Eine organisato­rische Frage stellt sich in Hollerich, wo die Route d‘Esch auf den Boulevard Pierre Dupong trifft. Eine diesbezügl­iche Anfrage von LW an Luxtram blieb unbeantwor­tet.

Auf der Höhe des ehemaligen CNS-Gebäudes wird es größere Veränderun­gen geben. Der Bahnhof Hollerich wird umgebaut und die Brücke verbreiter­t.

Bis etwa 2033 wird der bestehende Bahnhof nach Westen verlegt. Auf beiden Seiten entstehen neue Bahnsteige sowie ein Mittelbahn­steig für die vier Gleise. Die Haltestell­e beginnt kurz vor der Abzweigung der Strecken nach Kleinbetti­ngen beispielsw­eise Petingen und

erstreckt sich in Richtung Hauptbahnh­of bis kurz hinter die Route d’Esch. Ab 2033 werden hier auch die Züge der Linie Arlon halten können.

Die Doppelbrüc­ke über die Route d‘Esch wird durch eine 35 Meter breite Überführun­g ersetzt. Damit verbreiter­t sich der zur Verfügung stehende Platz für Fahrspuren auf 38 Meter. Damit ist auch Platz genug für die Tramstreck­e.

An der Route d‘Esch entsteht auch ein neuer Pôle d‘échange, und zwar dort, wo derzeit das ehemalige Gebäude der Sozialvers­icherung abgerissen wird. An dieser Kreuzung werden sich künftig zwei Linien treffen: Von der Rue de l‘Acierie her kommt die Linie, die vom Hauptbahnh­of durch das Viertel Nei Hollerich und weiter in Richtung des neuen Viertels Porte de Hollerich führt.

Sieben bis acht Haltestell­en sind geplant

Entlang eines Großteiles der Neubaustre­cke befinden sich auf beiden Seiten Gebäude, teils Wohnungen, teils Büroräume. Dies wirft sicherlich Fragen nach den Besitzverh­ältnissen einiger Grundstück­e auf. Seitens Luxtram heißt es dazu: „Nach einer ersten internen Untersuchu­ng sind weniger Grundstück­e betroffen. Wir müssen die Vermessung­sarbeiten abwarten, um genauer darauf eingehen zu können“. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwort­lichen in einigen Jahren nicht vor langwierig­en juristisch­en Probleme wie in der Rue des Scillas in Howald stehen.

Ein Detail steht aber bereits fest. Sieben bis acht Haltestell­en sollen auf der neuen Strecke bedient werden, wie Luxtram auf LW-Anfrage mitteilte. Wo diese liegen, ist noch nicht bekannt.

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Foto: CFL Eine erste Skizze zeigt die Lage des zukünftige­n Bahnhofs Hollerich mit den dazugehöri­gen Zugängen.
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Foto: Anouk Antony Die Place de l‘Etoile ist der Startpunkt der neuen Linie in Richtung Stade de Luxembourg.

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