Prinzessin Stéphanie trifft Museumsfreunde aus 34 Ländern
Entdecken, erleben, unterstützen: Der Weltverband der Museumsförderer tagt in Luxemburg
In aller Welt gibt es Freunde der Museen, die „ihre“Museen unterstützend begleiten und promovieren. Museumsfreunde aus 34 Ländern sind Mitglied der „World Federation of Friends of Museums“(WFFM), die erstmals in Luxemburg tagt. Noch bis Sonntag sind 70 Delegierte aus Argentinien, Australien, Kanada, den USA, Tahiti, Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen und Portugal in Luxemburg. Zur Auftaktveranstaltung am Donnerstag im Cercle Cité begrüßten Florence Reckinger, Präsidentin der Amis des Musées Luxembourg, und Carolyn Forster, Präsidentin der WFFM, die Erbgroßherzogin Stéphanie, die der Tagung beiwohnte, sowie Kulturminister Eric Thill und auch Simone Beck, Präsidentin der luxemburgischen UNESCO-Kommission.
Am Rande dieser Tagung wirbt Luxemburg natürlich für seine Museumslandschaft. Die sechs Museen, die die „Amis des Musées Luxembourg“begleiten, werden an den drei Tagen besichtigt. Auch werden die Gäste aus aller Welt die Altstadt Luxemburg, das Areal des Schlosses Mansfeld sowie Clerf und die Ausstellung „Family of Man“besuchen.
So sind die „Amis des Musées“entstanden
Am 25. Februar 1926 trafen sich Freunde der Literatur, Wissenschaft und Kunst und waren sich einig, dass die damals bestehende öffentliche Kritik an Museen und öffentlichen Sammlungen des Landes nur
durch die Gründung einer „Société des Amis des Musées“aus der Welt geschafft werden könne. Diese Gesellschaft war zunächst sehr aktiv, wurde jedoch 1941 von den Nazi-Besatzern aufgelöst. Im Jahr 1949 sollte eine neue ordentliche Generalversammlung einberufen werden. Es ist aber
nicht bekannt, ob diese tatsächlich stattgefunden. Auf jeden Fall gab die „Société des Amis des Musées“von 1928 bis 1949 fünf aufwendige Jahrbücher mit Art-Déco-Einband heraus, von denen zwei von Pierre Blanc, dem damaligen Vizepräsidenten der Gesellschaft, auch signiert sind.
1977 wurden „Les Amis du Musée d’histoire et d’art“wiederbelebt, vor allem um ein breiteres Publikum für die damaligen Errungenschaften des Museums zu sensibilisieren. Diese Neugründung erfolgte in einem Kontext der kulturellen Demokratisierung und der Beteiligung der Zivilgesellschaft an der Kultur und war dem damaligen Minister für kulturelle Angelegenheiten Robert Krieps sowie dem Kunstkritiker Joseph-Emile Muller zu verdanken, der ihr erster Vorsitzender wurde.
Die Vereinigung war für das Geschichts- und Kunstmuseum (heutiges Nationalmusée um Fëschmaart) zuständig. Gleichzeitig vermittelte der Verein zwischen dem Museum und Privatpersonen und Unternehmen, die zu steuerlich günstigen Bedingungen dem Museum eine Spende zukommen lassen wollten. Auch andere Vereinigungen wie „Les Amis du Château de Vianden“wurden in dieser Zeit (1978) gegründet.
Aufgrund der Vielzahl der in Luxemburg ansässigen Museen und der herausragenden Stellung, die man in der Folge der Kunst einräumen wollte, wurde der Name der Vereinigung 1996 in „Les Amis des musées d’arts et d’histoire“umgewandelt. Indem sich die „Amis“in den Dienst aller großen Museen der Hauptstadt stellen, unterscheiden sie sich in Luxemburg von der überwiegenden Mehrheit der Vereine im Ausland, die normalerweise nur ein einziges Museum unterstützen. Dies hat allerdings das Mudam nicht davon abgehalten, seinen eigenen Freundeskreis MudAmi zu gründen.