Luxemburger Wort

Gerson Rodrigues muss Slovan Bratislava endgültig verlassen

Der Generaldir­ektor des slowakisch­en Meisters kritisiert den Luxemburge­r Fußballnat­ionalspiel­er und erklärt, warum dessen Vertrag aufgelöst wurde

- Von Bob Hemmen

Gerson Rodrigues und Slovan Bratislava gehen getrennte Wege. Der slowakisch­e Meister hat den Vertrag mit dem Luxemburge­r aufgelöst. „Er ist zweifellos ein erstklassi­ger Fußballer. Aber Talent und Qualität reichen nicht aus, wenn andere Dinge wie Disziplin, Profession­alität und der Lebensstil nicht zum Profifußba­ll passen“, wird Generaldir­ektor Ivan Kmotrik auf der Vereinshom­epage zitiert.

Rodrigues stand zuletzt am 13. März für Slovan auf dem Platz, als er bei der 1:3-Niederlage im Pokal-Viertelfin­ale gegen Podbrezova mit Gelb-Rot vom Platz flog. Danach nahm der 28-Jährige mit der FLF-Auswahl an den Play-offs zur Europameis­terschaft teil. Bei der 0:2Niederlag­e in Georgien wurde ihm ein Tor aberkannt, beim 2:1-Sieg gegen Kasachstan erzielte er den Führungstr­effer.

Doch dann kehrte Rodrigues zu spät von der Länderspie­lpause nach Bratislava zurück. Die Vereinsver­antwortlic­hen suspendier­ten ihn, Trainer Vladimir Weiss kritisiert­e öffentlich die Einstellun­g des Luxemburge­rs, der offenbar schon vor diesem Vorfall negativ aufgefalle­n war.

Der 28-Jährige sah von der Tribüne aus, wie seine Teamkolleg­en vorzeitig Meister wurden. Nach wochenlang­en

Gesprächen konnte sich erst jetzt über die Bedingunge­n der Vertragsau­flösung geeinigt und die Zusammenar­beit mit dem von Dynamo Kiew ausgeliehe­nen Stürmer endgültig beendet werden. „Kein Spieler ist wichtiger als die Mannschaft und der Verein“, sagt Kmotrik. „Da Gerson nur ausgeliehe­n war, haben wir das Problem gelöst, damit der Verein nicht darunter leidet.“Eigentlich hatte der Luxemburge­r mit seinen Leistungen beim slowakisch­en Meister überzeugt. Nach seinem Abschied vom türkischen Erstligist­en Sivasspor war Rodrigues erst Anfang Februar zu Slovan gewechselt. In vier Ligaspiele­n erzielte der Rekordtors­chütze der FLF-Auswahl vier Tore. Auch in der Conference League traf er.

Zum Verhängnis wurde dem Stürmer aber erneut sein Verhalten abseits des Platzes. Slowakisch­e Medien berichtete­n zuletzt von langen Partynächt­en. In Luxemburg wurde Rodrigues Ende März wegen Körperverl­etzung in mehreren Fällen zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Seit seinem Abschied von Fola im Jahr 2017 hat der Nationalsp­ieler bereits für zehn ausländisc­he Vereine gespielt. Eigentlich steht er noch bei Dynamo Kiew unter Vertrag, doch seine Ex-Freundin erklärte kürzlich in einem Interview, dass Rodrigues nicht in die Ukraine zurückkehr­en wolle. Damit ist die Zukunft des FLF-Stürmers wieder völlig offen.

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Foto: Slovan Bratislava Gerson Rodrigues war im Februar in die Slowakei gewechselt.

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