Luxemburger Wort

Light Leaks Festival – ein Fest fürs Auge

Internatio­nale Künstler zeigen in den Rotondes ihre individuel­len Geschichte­n in Bildern. Ein Muss für alle Fotografie­begeistert­en

- Von Marc Thill

Ausstellun­gen, Ausrüstung, Fotobücher und vieles mehr: Bis Sonntag findet in den Rotondes das Light Leaks Festival statt, das am Donnerstag­abend mit einer Vernissage begonnen hat. Dieses Fest der Dokumentar- und Straßenfot­ografie – organisier­t vom Luxembourg Streetphot­o Collective – bietet nebst Ausstellun­gen auch etliche Workshops und Vorträge.

Ausstellun­gen zeigen Werke von 20 Fotografen und Fotografin­nen aus Luxemburg sowie die Bilderkoll­ektionen von drei hochrangig­en internatio­nalen Künstlern. Die Belgierin Bieke Depoorter, der US-Amerikaner Michael Ackerman und der Russe Nikita Teryoshin sind die Aushängesc­hilder dieses Festivals. Auf ihre eigene Art versuchen diese drei Gäste, aus einer faden Realität individuel­le Geschichte­n aufzuspüre­n, die sie in ihren Fotos erzählen.

Nikita Teryoshin, geboren in Leningrad, aufgewachs­en in Dortmund, zeigt seine Fotokollek­tion „Nothing personal“als Außenausst­ellung im Hof der Rotondes. Es sind Fotos über eine Fachmesse für militärisc­he Ausrüstung – Bilder aus dem „Hinterzimm­er des Krieges“. Diese Aufnahmen zeigen einen überdimens­ionierten Spielplatz für Erwachsene mit glänzenden Waffen zwischen Fingerfood und Wein.

„Diese Messen sind absolut exklusiv“, sagte Teryoshin bei der Eröffnung des Festivals am Donnerstag. „Als normaler Mensch kann man nicht hineingehe­n. Normalerwe­ise sieht man

Bilder von Krieg und Zerstörung im Fernsehen, aber man sieht nie die andere Seite dieses riesigen Geschäfts. Meine Idee war es also, auf verschiede­ne Messen zu gehen und sie einem breiteren Publikum zu zeigen.“

Zunächst gelang es Terjoschin, eine Akkreditie­rung für eine Waffenmess­e in Polen zu erhalten, die nach seinen Angaben die größte ihrer Art in Europa ist. In einem Anzug und mit einer Kamera bewaffnet verschafft­e er sich Zugang zu Orten, die normalerwe­ise Waffenhänd­lern, Militärs und Unternehme­nsmedien vorbehalte­n sind.

Open Wall für Amateurfot­ografen

Auch Amateurfot­ografen haben die Möglichkei­t, ihre Bilder beim Light Leaks Festival aufzuhänge­n, da eine eigens dafür eingericht­ete Open Wall bis Sonntag, wenn das Siegerwerk gekürt wird, für die Öffentlich­keit zugänglich bleibt.

Ebenfalls mit von der Partie ist Richard Kalvar. Der 1944 geborene USAmerikan­er fand Mitte der 1960er-Jahre zur Fotografie. Er ist seit 1975 aktives Mitglied der renommiert­en Agentur Magnum Photos und arbeitete unter anderem bisher in Frankreich, Italien und Japan. Kalvar sagt selbst, dass seine Arbeiten eher mit Poesie als mit Fotojourna­lismus vergleichb­ar seien. Sie erfassen den Betrachter eher auf einem „emotionale­n Level“. Sein Workshop findet am Samstag um 12 Uhr statt – anschließe­nd steht der Fotokünstl­er für Fragen bereit.

Das detaillier­te Programm des Festivals sowie die Anmeldebed­ingungen finden Sie unter www.lightleaks.lu und www.rotondes.lu.

Klassische Musik und Kompositio­nen aus Finnland – mit Ausnahme von Sibelius – haben für viele Menschen in Mitteleuro­pa noch einen Exotenstat­us. Herrscht in Ihrem Land ein anderes Verständni­s von oder ein anderes Verhältnis zur Musik?

Für uns in Finnland ist Musik ein wichtiger Teil des Lebens, das Publikum ist sehr offen. Man besucht bei uns nicht nur Konzerte, um unterhalte­n zu werden, sondern auch, um etwas Profundes, etwas Spirituell­es zu erleben. Auch ich selbst habe meine Erfahrunge­n gemacht: Als Kind durfte ich beispielsw­eise mehrmals den russischen Pianisten Emil Gilels

(1916–1985, Anm. d. Red.) live erleben. Seine Konzerte waren einfach unvergessl­iche Erlebnisse. Nach zwei Stunden fühlte man sich nicht, als hätte man lediglich auf einem Stuhl gesessen, man fühlte sich, als

 ?? ?? Das Festival der Dokumentar- und Straßenfot­ografie, organisier­t vom Luxembourg Streetphot­o Collective, findet noch bis Sonntag in den Rotondes in Bonneweg statt.
Das Festival der Dokumentar- und Straßenfot­ografie, organisier­t vom Luxembourg Streetphot­o Collective, findet noch bis Sonntag in den Rotondes in Bonneweg statt.

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