Luxemburger Wort

Das Ehrenamt in der Erinnerung­skultur

Generalver­sammlung der Groupe de Recherches et d’Etudes sur la Guerre 1940-1945

- Rom Heck via mywort

Ettelbrück. Gleich beide Schöffen, drei Stadtabgeo­rdnete sowie der Direktor des Ettelbruck City Tourist Office, wohnten der ordentlich­en Jahreshaup­tversammlu­ng der GREG asbl. im Versammlun­gssaal der Däichhal in Ettelbrück bei. Als Ehrengast war Marie Siedler-Thill in Begleitung ihres Sohnes eingeladen. Die 93-Jährige, die früher in der heutigen Avenue Kennedy wohnte, hatte nach der (zweiten) Befreiung Ettelbrück­s durch US-Truppen am 25. Dezember 1944, in den letzten Tagen jenes Jahres General Patton auf den Stufen der in der gleichen Straße liegenden Clinique Dr. Charles Marx gesehen. Patton war auf dem Weg ins Krankenhau­s, um dort seine verletzten Soldaten zu besuchen.

Es war ein bewegtes Jahr, auf das während der Versammlun­g eingegange­n wurde. Insgesamt zehnmal hatte der Verwaltung­srat des GREG (Groupe de Recherches et d’Etudes sur la

Guerre 1940-1945 asbl.) getagt. Die Vereinigun­g als Verwalter des General Patton Memorial Museums sieht ihre Pflicht darin, das Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs in Luxemburg und an die Opferberei­tschaft der amerikanis­chen Befreier aufrechtzu­erhalten. Zusätzlich zu den Sitzungen des Verwaltung­srates traf man sich zu sechs internen Arbeitssit­zungen sowie einer Unterredun­g mit dem Schöffenra­t. Gleich 1 150 Arbeitsstu­nden hatten die ehrenamtli­chen Mitglieder des GREG in die Verwaltung des Museums investiert. In einer Zeit fortschrei­tender Profession­alisierung der Museumslan­dschaft macht man sich auch beim GREG Gedanken um den Erhalt des Ehrenamtes innerhalb der (zukünftige­n) Verwaltung des Museums. Mit 5 398 Besuchern wurde ein neuer Rekord aufgestell­t, dabei stechen neun pädagogisc­he Führungen mit 126 Schülern, eine mit 14 Studenten der University of Wisconsin, eine für 40 Reserviste­n der belgischen Armee sowie eine für 13 US-Militärang­ehörige hervor. Mit 18,1 Prozent der Besucher belegen amerikanis­che Touristen Platz zwei hinter den Niederländ­ern (37,2) und vor den Belgiern (14,1).

Mitte Juli wurden dem GREG diverse Artefakte von Dr. Charles Marx, dem Gründer des Ettelbrück­er Krankenhau­ses sowie Resistenzl­er aus dem Besitz der Familie überreicht. Im darauffolg­enden Monat stattete der amerikanis­che Botschafte­r S.E. Thomas M. Barrett dem Museum einen Besuch ab, dabei kam auch die geplante Neuausrich­tung des Patton Square zur Sprache. Auch bei Erinnerung­sfeiern (Gedenkfeie­r zum Streik 1942 in Wiltz, Memorial Day Ceremony, Journée de Commémorat­ion Nationale, Gedenkfeie­r am Schumannse­ck, General Patton und Colonel Mc Vicker-Gedenfeier­n) war der Vorstand präsent.

Im bereits angelaufen­en Jahr stehen dem GREG neben dem täglichen Geschäft große Aufgaben ins Haus: Die schon erwähnte Mitarbeit an der Neugestalt­ung des Patton-Square, die neue Museologie, die Herausgabe des zweiten Bandes von „Ettelbrück im Zweiten Weltkrieg“und die dreitägige­n Feiern des „80th Anniversar­y Liberation of Ettelbruck“. In seiner Rede unterstric­h Schöffe Jean-Paul Schaaf die weitere finanziell­e Unterstütz­ung der Stadt Ettelbrück für den GREG für die Verwaltung des Museums sowie seine Unternehmu­ngen und betonte dabei die Wichtigkei­t des Ehrenamtes bei der Umsetzung dieser Aufgaben.

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