„Das perfekte Calp gibt es nicht”
Santos Pastor Morató, Bürgermeisterkandidat der PSOE, gibt sich bodenständig und will den Kontakt zum Bürger pflegen
Calp – ms. Einfach wird dieser Wahlkampf wohl nicht, dessen ist sich Santos Pastor Morató bewusst. Der Generalsekretär der Calper Sozialisten (PSOE) tritt im Mai 2015 als Gegenkandidat zu Bürgermeister César Sánchez von der konservativen Volkspartei (PP) an. Pastor ist Vater einer zwölfjährigen Tochter und eines neun Jahre alten Sohnes, liest in seiner Freizeit gerne Zeitung, fotografiert und ist begeisterter Wanderer. Seine PSOE-Mitgliedschaft ist zwar noch jung, erst seit 2010 engagiert sich der Mitarbeiter der Fischereigenossenschaft Calp bei den Sozialisten. Trotzdem ist der 44-Jährige überzeugt: „Ich kann das besser.” CBN: Warum wollen Sie Bürgermeister werden? Pastor: Ich fühle mich den Bürgern Calps persönlich verbunden. Ich bin hier aufgewachsen, habe meine Freunde und Familie hier. Ich möchte den Bürgern auf Augenhöhe begegnen. Außerdem glaube ich, dass wir bewusster mit den finanziellen Mitteln der Stadt umgehen müssen. Calp ist hoch verschuldet, Korruption und Müllskandal ha- ben dem Image der Stadt geschadet. Man hat den Eindruck, Bürgermeister César Sánchez hat es geschafft, die Situation zu beruhigen. Warum sollte der Calpino trotzdem Sie wählen? Die wirtschaftliche Situation der Stadt hat sich doch kaum gebessert. Und wem ist der hohe Schuldenberg zu verdanken? Einer zwölf Jahre andauernden PP-Regierung. In den 15 Monaten, in denen Luis Serna Bürgermeister war, hatten die Sozialisten kaum eine Chance, etwas zu ändern. Wir müssen die Art zu regieren komplett umkrempeln. Wie soll das gehen? Indem wir sozialer werden, enger mit den Bürgern zusammenarbeiten und auch auf finanziell schwache Familien Rücksicht nehmen. Die Verwaltung muss optimiert werden, Ausbildungsmöglichkeiten gefördert werden – zum Beispiel im Hotel- und Gaststättenbereich oder in der Altenpflege. Außerdem muss der Tourismus noch mehr beworben werden, schließlich lebt Calp davon.
Ist es nicht riskant, sich nur na im Jahr 2008 könnte Ihnen den Wahlkampf erschweren? Wir sind zwar die gleiche Partei, aber ein neues Team und haben auch alle aus den alten Fehlern gelernt. Wir sind offen für eine Koalition mit politischen Gruppen, die sich ebenfalls nah am Menschen orientieren. Dass wir eine absolute Mehrheit bekommen, ist ja undenkbar. Welche Bedeutung haben die Residenten für Sie? Die gleiche wie jeder andere Calpino auch. Ich kenne auch viele, die sich eher dem sozialistischen Lager zuordnen – ganz im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, dass Residenten eher konservativer Natur sind. Einige von ihnen integrieren sich mehr, andere weniger. Ein positives Beispiel ist der Creativ Club Calpe. Da ist es Deutschen gelungen, sich fabelhaft in das Stadtleben einzubringen. Ich selbst bin ein begeisterter Oktoberfestgänger. Wie wollen Sie die Stimmen der Ausländer gewinnen? Indem ich mit ihnen spreche. Ich würde gerne regelmäßige Bürgerversammlungen einführen, bei denen stadtpolitische Themen offen diskutiert werden. Wir müssen den Bürgern mehr zuhören – nicht nur alle vier Jahre, wenn mal wieder Wahlen anstehen. Wie sähe das perfekte Calp für Sie aus? Perfektion gibt es nicht. Aber wir können versuchen, das Leben hier jeden Tag etwas angenehmer zu gestalten.