Fach Deutsch im Aufwind
Nachfrage nach deutschem Sprachunterricht an den Schulen in Murcia hat sich verdreifacht
Murcia – sg. Die deutsche Sprache hält Einzug in die öffentlichen Schulen von Murcia. Immer mehr Schüler wählen einem Bericht der Zeitung „La Verdad“zufolge Deutsch statt Französisch als zweite Fremdsprache. Die Jungen und Mädchen können Deutsch ab der fünften und sechsten Klasse belegen. Insgesamt neun Grundschulen bieten entsprechenden Unterricht an, im Vorjahren waren es nur sechs. Auch die Zahl der elfbis zwölfjährigen Deutschschüler hat sich innerhalb eines Jahres fast verdreifacht von 124 auf 334.
Auf dem Stundenplan stehen zwei Stunden Deutsch pro Woche während zwei Schuljahren. Die
Das Interesse an Deutsch soll in der Grundschule
geweckt werden
Schüler erhalten eine Grundlage der Sprache, die Anreiz sein soll, um die Kenntnisse auszubauen. Das Interesse an Deutsch ist auch an den weiterführenden Schulen der Region von 494 auf 659 Jungen und Mädchen gestiegen. Sie können Deutsch weiterhin als zweite Fremdsprache belegen oder zweisprachigen Unterricht wählen, der bisher aber nur in wenigen Schulen angeboten wird, unter anderem in dem Instituto Alfonso X El Sabio de Murcia.
Die Nachfrage nach Deutschunterricht steige, bestätigte die Generaldirektorin für Bildung im Landeskulturministerium Begoñ‹ Inesta (Volkspartei, PP). Im Interesse stehe Deutsch als Fremdsprache und zweisprachiger Unterricht sechs Monate dauern. Viele sind in Gastfamilien in der Innenstadt untergebracht.
Die meisten Schüler sind nach Angaben des Direktors der Firma Hispánico de Murcia, Felipe Espada, zwischen 20 und 25 Jahre alt und kommen aus Deutschland, gefolgt von den USA und Frankreich. Kürzlich habe sich eine Rentnerin aus der Schweiz unter die Schüler gemischt, so Espada. Sie habe in Zürich ein Werbeprospekt über Hispánico de Murcia und die Region entdeckt und be- schlossen das Angebot wahrzunehmen. Seine Schüler bewerteten vor allem die Freundlichkeit der Murcianer, das Klima und das Essen als positiv, sagte Espada gegenüber der „La Verdad“.
Überrascht seien sie dagegen über die vielen Graffiti an den historischen Häuserfassaden, über die zahlreichen Bettler und dass kaum ein Murcianer Englisch spreche. Das dürfte zumindest für die Schüler ein Vorteil sein, da sie so gleich ihre Spanischkenntnisse auf die Probe stellen müssen.