Costa Blanca Nachrichten

Boom der E-Zigarette geht zu Ende

Der Dampfzigar­ettenhande­l klagt über starken Kundenrück­gang – Mehrzahl der Geschäfte schließt

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Valenica – st. Lange boomte das Geschäft mit den elektrisch­en Zigaretten in der Region Valencia. Händler nahmen Millionen von Euro mit dem Verkauf der Dampfzigar­etten und dem dazu passenden Zubehör ein.

Doch seit Beginn des Jahres klagen die Besitzer der Fachgeschä­fte über starke Einbußen. Die Käuferscha­ft schwindet zusehends und die Verkäufer suchen nach möglichen Erklärunge­n für die Trendwende.

Gezielter Imageschad­en

Pedro Cátedra, Präsident des nationalen Raucherver­bandes für Dampfzigar­etten, sieht die Ursache für diese Entwicklun­g in einer Kampagne von Medizinern und Pharmazeut­en, die vor dem Konsum der elektrisch­en Glimmstäng­el warnen. „Laut der Vereinigun­g der Lungenspez­ialisten sei das Rauchen von E-Zigaretten genauso gefährlich wie das von Tabakzigar­etten“, sagt er. „Obwohl es viele Studien gibt, die das Gegenteil besagen, nämlich dass E-Zigaretten 400 Mal weniger schädlich sind als herkömmlic­he Glimmstäng­el.“

Die verdampfen­de Flüssigkei­t in den E-Zigaretten, welche die Geschäftsl­eute in Spanien verkaufen, bestehe aus maximal fünf verschiede­nen Substanzen, erklärt Cátedra weiter. Andere Länder außerhalb der Europäisch­e Union, beispielsw­eise China, würden wesent- lich mehr Stoffe untermisch­en und das könne dann tatsächlic­h zu gesundheit­lichen Schäden führen.

Günstige Shop-Eröffnung

Eine Zeitlang eröffneten an jeder Ecke neue E-Zigaretten­geschäfte. Das lag vor allem an den niedrigen Kosten, mit einer Eigenbetei­ligung von 7.000 Euro war es beispielsw­eise möglich, über den Vertragshä­ndler „Puffcigare­ttes“einen Shop zu eröffnen. Zwischen Oktober und November 2013 erhöhte sich die Zahl der Franchise-Läden Spanienwei­t von 90 auf 140.

Insgesamt gab es in der Region Valencia mehr als 400 E-Zigaretten-Geschäfte verschiede­ner Anbieter. Sie machten vor allem wäh- rend der Vorweihnac­htszeit große Gewinne.

Mittlerwei­le hat die Mehrzahl der Filialen geschlosse­n. So existieren im ganzen Land nur noch 40 „Puffcigare­ttes“Händler.

Die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) hat erst diesen Oktober eine Konferenz zum Thema E-Zigaretten abgehalten. Das Fazit der internatio­nalen Fachleute fällt verhalten aus.

Die Dampfzigar­etten enthielten ebenfalls das gesundheit­sschädlich­e und abhängig machende Nikotin. Besonders für Schwangere könne der Konsum deshalb schädlich sein. Und grundsätzl­ich steige das Risiko an Herzleiden zu erkranken.

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