Der Letzte seiner Art
Trenet-Zug wird 100 Jahre alt – Was die Schmalspurbahn für die Marina Alta und Baja bedeutet
Dénia – sk/sl. Die Dieselmotoren dröhnen, die Auspuffe stoßen erwartungsvoll schwarze Wolken in die Luft. Dann fährt der MANZug langsam den Bahnsteig von Dénias Bahnhof entlang und macht sich auf die über zwei Stunden lange Fahrt durch die beiden Marina-Kreise in Richtung Alicante. Jeden Tag, einmal pro Stunde. Seit 100 Jahren schon.
Der Trenet fährt auf Schmalspurgleisen durchs Küstengebirge. Ein Grund, warum der AVE und andere moderne Züge an der Costa Blanca nicht in die richtige Spur kommen. Überall sonst an der Mittelmeerküste hat man die alten Gleise für die Schmalspurbahn längst herausgerissen. Als langsam und ruckelig ist die Spritschleuder verschrien, die pro Kilometer einen Liter Diesel schluckt.
Keine smarten Typen mit Laptop
An Bord sieht man keine Businessmen oder Manager, sondern die Putzfrau, die im Nachbarort das Haus holländischer Residenten putzt, den Rentner, der zum Durchchecken ins Krankenhaus muss, Immigranten, Schüler, Studenten, Touristen und Passagiere auf dem Weg zum Flughafen von Alicante. Morgens Arbeiterzug, nachmittags Vehikel für Ausflügler. „Ich habe kein Auto, deshalb muss ich mit dem Zug zur Arbeit fahren. Das ist aber kein Problem, ich genieße es sogar. Es ist gemütlich und die Aussicht ist schön“, sagt Fahrgast Mirabella López.
Hinter Gata de Gorgos nimmt der Dieselzug Fahrt auf für seinen Weg ins Niemandsland. Ockerfarbene Bergwüsten, bizarre Felsen, alte Riurau-Ruinen und Weinfelder, über die Kaninchen hoppeln. Landschaften, die Autofahrer auf der N-332 gar nicht einsehen kön- nen. Keck legt der Trenet sich in die Kurven, schunkelt seine Fahrgäste und drückt sie sanft gegen die Wände der Waggons.
Bis heute stockt Fahrgästen der Atem, wenn der Zug in 40 Meter Höhe über die schmale Santa-AnaBrücke den Barranco de Quisi zwi-