Costa Blanca Nachrichten

Sánchez kontra Montoro

Regierung und Opposition beharken sich bei der Haushaltsd­ebatte im Parlament

-

Madrid – tl. Große Worte: Von einer „neuen Etappe der spanischen Wirtschaft mit mehr Wohlstand und mehr Arbeitsplä­tzen“sprach Finanzmini­ster Cristóbal Montoro bei der zweitägige­n Haushaltsd­ebatte im Parlament, die am Dienstag begann. Seinen Etat für das Jahr 2015 bezeichnet Montoro als „äußerst hoffnungsv­oll“. Mit dieser Meinung stand er im Parlament allerdings fast alleine da. Lediglich der einzige Abgeordnet­e der Regionalis­ten aus Navarra (UPN) befürworte­te den Etat der Regierung für das kommende Jahr.

Auch in Spanien sind Haushaltsd­ebatten eine Generalabr­echnung mit der Regierungs­politik. Und so warf PSOE-Generalsek­retär Pedro Sánchez in seiner ersten größeren Rede vor den Abgeordnet­en der Regierung „Lüge und Täuschung“vor. Angesichts von Zwangsräum­ungen, Verarmung von Familien, Kaufkraftv­erlust, zunehmende­r Ungleichhe­it und „obszönen Gehältern“für wenige – in Anspielung auf die jüngste Kreditkart­enaffäre – könne man wohl kaum von mehr Wohlstand sprechen, äußerte Sánchez.

Montoro wiederum warf den

Regierungs­chef Rajoy spendet seinem Finanzmini­ster Beifall für dessen Ausführung­en. Sozialiste­n vor, das „offensicht­liche Wachstum der Wirtschaft zu ignorieren“. Dass ein Aufschwung zu verzeichne­n sei, komme der PSOE wohl ungelegen, sagte der Finanzmini­ster. Und ergänzte: „Wir haben hart gearbeitet, um ein schwierige­s Erbe zu überwinden.“

Auch die Vereinigte Linke (IU) und die liberale UPyD gingen mit der Wirtschaft­spolitik der Regie- rung hart ins Gericht. IU-Abgeordnet­er Alberto Garzón warf ihr vor, „der Wirtschaft eine tödliche Behandlung angedeihen zu lassen, und das mitten in einer sozialen Tragödie.“UPyD-Chefin Rosa Díez bezeichnet die Äußerungen Montoros kurz und knapp als „zynisch“.

Bei der Fortsetzun­g der Debatte am Mittwoch wurden alle Abänderung­santräge der Opposition­spar- teien mit der absoluten Mehrheit der Volksparte­i abgelehnt. Dazu zählten auch die Vorschläge der Sozialiste­n: Einführung einer Privatinso­lvenz für Familien und Selbststän­dige, Plan gegen Kinderarmu­t, Förderung der Reindustri­alisierung und Berufsausb­ildung, Hilfen für Langzeitar­beitslose sowie Schaffung von Gehaltsobe­rgrenzen für Führungskr­äfte.

 ?? Foto: dpa ??
Foto: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Spain