Costa Blanca Nachrichten

Bittere Schlappen für frühere Barça-Chefs

Nuñez kommt in Gefängnis – Laporta muss einen Millionen-Bürgschaft aufbringen

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Barcelona – dpa/tl. Zwei frühere Präsidente­n des FC Barcelona haben bittere Niederlage­n vor den Gerichten erlitten. Der langjährig­e Clubchef Josep Lluís Nuñez, der von 1978 bis 2000 an der Spitze des Vereins gestanden hatte, muss wegen Bestechung von Finanzbeam­ten ins Gefängnis. Joan Laporta, Barça-Präsident von 2003 bis 2010, muss zusammen mit sieben Ex-Vorstandsm­itglieder Bürgschaft­en für insgesamt 23,2 Millio- nen Euro aufbringen. Das Landgerich­t in Barcelona lehnte am Dienstag einen Antrag von Nuñez auf Haftversch­onung ab.

Der Bauunterne­hmer hatte das Gesuch damit begründet, dass er bei der Regierung einen Gnadenerla­ss beantragt habe. Das Gericht entschied, dass die Chancen für eine Begnadigun­g sehr gering seien. Nuñez war ursprüngli­ch wegen Beamtenbes­techung zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtsho­f reduzierte die Strafe auf zwei Jahre und zwei Monate. Barça hatte mit dem Bestechung­sskandal nichts zu tun.

Laporta und sein Clubvorsta­nd müssen nach einem Gerichtsur­teil für 15 Prozent des Vereinsbud­gets der Saison 2006/2007 bürgen. Die Vereinsfüh­rung hatte die Bürgschaft­en damals nicht beigebrach­t und dies damit begründet, dass die im Jahr 2003 verzeichne­ten Verluste in der Amtszeit des vorigen Clubchefs Joan Gaspart angefallen seien. Das Gericht gab jedoch der Klage eines Vereinsmit­glieds statt.

Laporta, äußerte die Vermutung, dass Anhänger seines Nachfolger­s Sandro Rosell hinter der Klage steckten. Jedes der damaligen Vorstandsm­itglieder muss nach dem Urteil Bürgschaft­en über je 2,9 Millionen Euro aufbringen. Die Zeitung „El País“berichtete, dies bedeute für einige frühere Clubführer den finanziell­en Ruin.

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