Schulden schießen keine Tore
Sportgericht der Profi-Liga verdonnert Erstligist Elche zum Zwangsabstieg – Vorstand legt Widerspruch ein
Elche – tl/af. Innerhalb von einer Woche hatten die Kicker des Elche CF alles klar gemacht: Dem grandiosen 4:0 über Deportivo La Coruña folgte vier Tage später ein 2:1-Auswärtserfolg in Málaga. Der Verbleib in der höchsten Spielklasse war gesichert, die Spieler lagen sich in den Armen, die Fans feierten. Einen Monat später scheint alle Mühe umsonst gewesen – Zwangsabstieg.
Finanzielle Unregelmäßigkeiten haben den auf dem Spielfeld hart erkämpften Verbleib in der Primera División offenbar zunichte gemacht. In der vergangenen Woche verdonnerte das Sportgericht der spanischen Profi-Liga (LFP) den Traditionsclub aus der Palmenstadt zum Abstieg in die Zweite Liga. Der als Tabellen-18. sportlich abgestiegene SD Eibar dagegen darf in der Primera División bleiben.
Die Vereinsführung von Elche hat die LFP-Entscheidung inzwischen angefochten. „Unser Zwangsabstieg ist die größte Ungerechtigkeit im spanischen Fuß- ball“, sagte Präsident Juan Anguix. „Wir gehen davon aus, dass wir in keiner anderen Klasse spielen werden als in der Primera División“, lautete seine Kampfansage bei einer Pressekonferenz.
Anguix wähnt das Recht auf seiner Seite: Schließlich habe der Club einen Überweisungsauftrag über 3,6 Millionen Euro an das Finanzamt präsentiert und versichert,
Elche-Präsident Juan Anguix im Gespräch mit Co-Kapitän Edu Albacar. der vorigen Saison wegen Steuerschulden zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Ein Wiederholungstäter sozusagen.
Auch Liga-Präsident Javier Tebas sieht das Urteil des Sportge- richts als völlig in Ordnung an. Ein Zwangsabstieg werde nur bei wiederholten Verstößen gegen die finanziellen Auflagen ausgesprochen – und dies sei beim Elche CF der Fall, sagte Tebas vor wenigen Tagen im Gespräch mit dem Radiosender Cadena SER. „Es tut mir leid für die Fans, dass Elche in der Zweiten Liga spielen muss, aber das Urteil ist gerecht.“Dass die Profi-Liga die Entscheidung ihres Sport-