Zahl bedürftiger Kinder nimmt zu
300 Jugendliche werden in Dénia durch die katholische Hilfsorganisation Caritas versorgt
Dénia – ab. Auf den ersten Blick scheint es, als habe sich in Dénia der Anteil der Personen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, verringert. So waren im vergangenen Jahr 995 Personen auf fremde Hilfe angewiesen, während es 2013 noch 1.056 Personen waren.
Doch diese Zahl täuscht, wie der Leiter der Caritas Dénia, Manolo Fontanet, bei einer Pressekonferenz bestätigte. Bedingt durch die anhaltende Wirtschaftskrise seien zahlreiche Immigranten aus Südamerika, Nordafrika und Osteuropa, die sich in Dénia niedergelassen hatten, in ihr Heimatland zurückgekehrt. Sie erscheinen also nicht mehr in der Statistik bedürftiger Personen. Alarmierend sei hingegen die ansteigende Zahl der Kinder, die von der Versorgung 2014 in Dénia bereits auf fast 400 angestiegen.
Die Daten gehen aus dem aktuellen Bericht der Caritas hervor. Manolo Fontanet erklärte: „Der Bekämpfung der Armut muss von der öffentlichen Verwaltung mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.“Außerdem appellierte der Pfarrer an die Schaffung von Arbeitsplätzen. „Es kommen Leute zu uns in den Sozialmarkt, die noch nicht einmal zehn oder zwölf Euro haben, um Lebensmittel einzukaufen“, sagte der Geistliche.
43 Prozent der Menschen, die von der Caritas versorgt würden, seien bereits seit mehr als drei Jahren auf fremde Hilfe angewiesen. Dies mache deutlich, dass sich für viele Menschen, die am Rande des Existenzminimums leben würden, an der Situation seit Jahren nichts geändert hat.
Erstmals hat jetzt Dénias Stadtverwaltung für die Sommermonate beschlossen, insgesamt 75 Kindern bedürftiger Familien im Rahmen einer Sommerbetreuung kostenloses Mittagessen zu ermöglichen. Diese Regelung gelte für die Monate Juli und August, teilte die Sozialstadträtin Pepa Sivera (Volkspartei, PP) mit.