Zoff bei Gent de Calp
Víctor Cazorla, Nummer zwei der Partei, verzichtet auf seinen Stadtratssitz
Calp – ms. Die Verhandlungsgespräche für mögliche Regierungskoalitionen haben begonnen, da wirft schon der erste frisch gewählte Stadtrat das Handtuch: Víctor Cazorla, Nummer zwei von Gent de Calp (GdC), verzichtet vorzeitig auf seinen Sitz im Gremium. Der Grund, so berichtet die Nachrichtenplattform „La Marina Plaza”, seien mögliche Bündnisse der Partei mit den beiden konservativen Gruppen im Ort: der Partido Popular (PP) und der Alternativa Popular para Calpe (APPC). GdC-Anführer Pedro Jaime Fernández hatte demnach signalisiert, dass er „offen für alle Möglichkeiten” sei. Das war Cazorla offenbar schon zu viel Bauchpinseln für die Konservativen, er erklärte vor dem Wahlausschuss in Dénia seinen Verzicht auf das Stadtratsamt.
GdC ist eine Schlüsselpartei bei der Suche nach einem Regierungsbündnis in Calp. Bei der Kommunalwahl am 24. Mai gewann die unabhängige Gruppierung einen Stadtrat hinzu, so dass sie nun mit
Pedro Jaime Fernández hat ein Identitätsproblem in seiner Partei Gent de Calp. zwei Sitzen im Rat vertreten ist.
Eine Koalition mit PP oder APPC mag tatsächlich nicht so recht ins Bild von GdC passen und wäre ein deutlicher Kurswechsel für Fernández Partei: In der Opposition hatte der 45-Jährige bisher als „Rebell im Stadtrat” von sich Reden gemacht. Der GdC-Chef ist bekannt dafür, die aktuelle konservative Stadtregierung heftig zu kritisieren.
Trotz mehrfacher Anfragen war Fernández nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Im April hatte er – selbst ehemaliges PP-Mitglied – im CBN-Interview betont, auf keinen Fall mit den Populares ko- alieren zu wollen. Auch die APPC wäre ein eher ungewöhnlicher Bündnispartner für GdC: Gegründet hat die Partei der ehemalige PP-Skandal-Bürgermeister Javier Morató, der wegen eines Gerichtsurteils inklusive Berufsverbot letztlich nicht als Spitzenkandidat antreten konnte.