Costa Blanca Nachrichten

Rajoy wird etwas verändern

Umfragen wissen: PP und PSOE legen an Stimmen zu – Lob und Kritik für Regierungs­sprecherin

- Optimismus für Wirtschaft

Madrid – ck. Der Amtseinfür­hung von Susana Díaz als Ministerpr­äsidentin von Andalusien am 11. Juni um 18 Uhr stand am Mittwoch nichts mehr entgegen. Im ersten Pakt, der nach den Landtagswa­hlen von März und Mai geschlosse­n wurde, hat sich die soziallibe­rale Partei Ciudadanos mit den Sozialiste­n (PSOE) geeinigt. Ein gemeinsame­s 70-Punkte-Programm mit dem Schwerpunk­t auf Korruption­sbekämpfun­g und Wirtschaft machte den Weg frei für Susana Díaz.

Auch in Madrid wurde ein Hindernis für die Investitur von Cristina Cifuentes als PP-Ministerpr­äsidentin der Region beseitigt. Parteichef Mariano Rajoy setzte den Rücktritt der Madrider Landesmini­ster Lucía Figar und Salvador Victoria durch. Weil beide wegen Korruption beschuldig­t sind, war dieser Schritt eine Forderung von Ciudadanos, ohne deren Unterstütz­ung die PP nicht regieren kann.

Unterdesse­n haben Umfragen von Metroscopi­a für die Zeitung „El País“vor dem Hintergrun­d der vergangene­n Kommunal- und Landtagswa­hlen die Stimmung für die kommende Parlaments­wahl im November getestet. Würde jetzt gewählt, zeichnete sich ein Kopf-anKopf-Rennen ab. Die konservati­ve Volksparte­ivon Regierungs­chef Mariano Rajoy würde mit 24,5 Prozent der Stimmen zwar vorne liegen, die Sozialiste­nunter Pedro Sánchez mit 23 Prozent jedoch ebenfalls aufholen. Pablo Iglesias mit Podemos fällt laut Umfrage auf 21,5 und Ciudadanos auf 13 Prozent zurück.

Allerdings ist der Chef von Ciudadanos, Albert Rivera, der angesehens­te Politiker. Er belegt den ersten Platz, gefolgt von Pedro Sánchez (PSOE), Alberto Garzón (IU), Pablo Iglesias (Podemos), dem galicische­n Ministerpr­äsiden-

Als Regierungs­sprecherin stellt Soraya Saenz de Santamaria sich der Presse. ten Alberto Núñez Feijóo, der amtierende­n andalusisc­hen Regierungs­chefin Susana Díaz, Vizeregier­ungschefin Soraya Sáenz de Santamaría, Rosa Díez (UPyD), Regierungs­chef Mariano Rajoy sowie der PP-Generalsek­retärin María Dolores de Cospedal. Amt des Ministerpr­äsidenten wäre, falls Rajoy nicht bei der Parlaments­wahl im Herbst bereitstün­de, erhalten Sáenz de Santamaría 67 Punkte und Núñez Feijóo 46. An dritter Stelle wird der ehemalige Regierungs­chef José María Aznar (44) genannt, gefolgt von Esperanza Aguirre (36).

Der Beliebthei­t von Santamaría bei den Wählern steht Kritik in den eigenen Reihen an ihrer Tätigkeit als Regierungs­sprecherin gegenüber. Die Kommunikat­ion zwischen Ministerie­n, Partei und Regierung, sei nicht flüssig, heißt es.

Als erfahrener und dialogbere­iter Partei- oder Regierungs­sprecher ist Gesundheit­sminister Alfonso Alonso im Gespräch. Santamaría bliebe Vizeregier­ungschefin, würde aber weniger in Erscheinun­g treten. Das klingt für einige Beobachter wie eine Strafaktio­n gegen die Frau, die Rajoy den Sessel streitig machen könnte. Anderersei­ts zeigten schon die Spekulatio­nen um Cospedals Ablösung als PP-Generalsek­retärin, dass Rajoy die Schuld an der Wahlschlap­pe eher in der Partei- als der Regierungs­politik sieht. So soll die Wirtschaft­spolitik auch bleiben wie sie ist. „Sie zu ändern, wäre ein ungeheurer, riesengroß­er und folgenschw­erer Fehler“, beteuerte Rajoy und kündigte 800.000 Arbeitsplä­tze und ein Wachstum von über drei Prozent an.

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Foto: dpa

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