Zweikampf in der Eurogruppe
Luis de Guindos will gegen den Niederländer Jeroen Dijsselbloem antreten
Madrid/Den Haag – dpa/tl. Wirtschaftsminister Luis de Guindos will dem Niederländer Jeroen Dijsselbloem nun tatsächlich das Amt des Vorsitzenden der Eurogruppe streitig machen. Wie am Freitag aus dem Wirtschaftsministerium verlautete, wird Madrid demnächst in Brüssel offiziell die Kandidatur des 55-jährigen konservativen Politikers präsentieren.
Zuvor hatte der niederländische Finanzminister Dijsselbloem bekanntgegeben, dass er sich für eine zweite Amtsperiode als Chef der Eurogruppe bewerben werde. Die Chancen auf eine Wiederwahl seien nach seiner Einschätzung gut, sagte er in Den Haag. „Es scheint, breite Unterstützung zu geben, aber genau weiß man das erst nach dem Zählen der Stimmen.“
Luis de Guindos.
Der 49-jährige Sozialdemokrat wurde 2013 zum Vorsitzenden der Eurogruppe ernannt. Seine Amtszeit läuft zum 21. Juli ab. In den vergangenen Monaten hatte er in mehreren Euro-Staaten um Unterstützung gebeten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich indes bereits früher für De Guindos ausgesprochen. Auch der deustche Finanzminister Wolfgang Schäuble schätzt den Spanier. Wie auch immer: Beide Bewerber rechnen sich gute Chancen aus.
„Spanien genießt bei den Partnerländern Unterstützung“, hieß es zu dem Zweikampf aus Madrid. „Man wird die Anstrengungen anerkennen, die die Gesamtheit der spanischen Gesellschaft unternommen hat, und man wird die Wende würdigen, die in Spanien dank der Reformen eingeleitet wurde.“
Die Regierung in Madrid drängt seit längerem darauf, dass Spanien auf europäischer Ebene in wichtigen Gremien wieder stärker vertreten ist.