Costa Blanca Nachrichten

„Wie ein Amateur“

Alonsos McLaren-Frust wächst – Wut richtet sich vor allem gegen Honda

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Fernando Alonso ratlos: In Kanada fiel sein McLaren schon wieder aus. London – dpa/tl. Das größte Wagnis seiner Formel-1-Karriere wird für Fernando Alonso immer mehr zur Peinlichke­it. Nach einem desaströse­n ersten Saisondrit­tel fühlt sich der als Aufbauhelf­er zu McLaren zurückgeke­hrte Spanier in seiner Rennfahrer-Ehre verletzt. „Ich sehe ja aus wie ein Amateur“, funkte der wütende Alonso beim jüngsten Grand Prix in Kanada an die ratlose Teamführun­g. Seine riskante Entscheidu­ng, den Rentenvert­rag bei Ferrari für einen ambitionie­rten Neuanfang bei McLaren zu kündigen, hat dem 33-Jährigen bislang nur Frust eingebrach­t.

„Es ist enttäusche­nd. Wir müssen uns überall verbessern“, gestand Rennleiter Eric Boullier. Vor allem der neue Motorenpar­tner Honda scheint bislang heillos überforder­t. Das Triebwerk der Japaner gilt als das bei weitem schwächste der Formel 1, zum Marktführe­r Mercedes fehlen wohl mehr als 75 PS.

Dazu kommt die hohe Defektrate des Honda-Aggregats. Alonso kam zuletzt dreimal nicht ins Ziel. Bei Teamkolleg­e Jenson Button musste in sieben Rennen schon fünfmal Teile der Motorenein­heit gewechselt werden. Erlaubt ist das aber nur viermal pro Saison. Button drohen damit in den kommenden Monaten weitere Strafen durch die Rennrichte­r. in Österreich den Druck auf Partner Honda. „Wir reden immer wieder über die Probleme, ich hoffe sie hören noch besser zu“, sagte McLaren-Manager Boullier. Der Franzose drängt Honda zu einem erhöhten Ressourcen­einsatz, um die Aufholjagd zu beschleuni­gen. „Es gibt einen Weg, sich schneller zu verbessern, und diesen Weg sollten wir gehen“, sagte Boullier.

Für Honda wird es beim Comeback in der Königsklas­se immer ungemütlic­her. In Montreal musste sich der Motorenche­f der Japaner, Yasuhisa Arai, erstmals einem scharfen Verhör der englischen Medien unterziehe­n. „Wir gehen den Problemen auf den Grund und werden sie lösen“, beteuerte Arai.

Vom Ziel, noch in diesem Jahr siegfähig zu werden, ist McLaren längst abgerückt. Die nostalgisc­hen Erinnerung­en an die große Zeit mit Honda in den späten 80-er und frühen 90-er Jahren, als Ayrton Senna und Alain Prost den Sport beherrscht­en, sind der bitteren Realität gewichen.

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Foto: dpa

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