Costa Blanca Nachrichten

Es gibt noch Reserven

Wasser sparen im Haushalt – Muss keinen Verlust an Komfort bedeuten

- Katja Fischer, dpa Auf Durchfluss­menge achten Solardusch­e im Garten

Wasser ist in Spanien ein knappes Gut. Man sollte daher vernünftig damit umgehen – der Umwelt zuliebe. Gerade Trinkwasse­r ist wertvoll, betont Sebastian Schönauer vom Arbeitskre­is Wasser beim Bund für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d (Bund). In Haushalten sind die Möglichkei­ten, den Verbrauch zu optimieren, seiner Meinung nach aber fast ausgereizt. „Mit technische­n Mitteln wie sparsamen Duschköpfe­n und Perlatoren an den Wasserhähn­en wurde schon viel erreicht“, sagt er. „Damit sinkt der Wasserverb­rauch erheblich – und das ohne Komfortver­lust.“

Trotzdem gibt es noch Reserven. Für die Körperpfle­ge wird im Haushalt das meiste Wasser gebraucht, fand die Vereinigun­g der Sanitärwir­tschaft (VDS) heraus. Danach folgen die Toilettens­pülung, das Wäschewasc­hen und Geschirrsp­ülen. „Hier setzt die Industrie an, um den Wasserverb­rauch weiter systematis­ch zu senken“, erklärt VDS-Geschäftsf­ührer Jens J. Wischmann. In Waschtisch­armaturen werden etwa Durchfluss­begrenzer eingebaut. Sie lassen bis zu sechs Liter weniger Wasser passieren – in der Minute. Einhebelmi­scher sind sparsamer als Mischbatte­rien mit einem Warm- und Kaltwasser­hahn, bei denen viel Wasser ungenutzt abfließt, ehe die Wunschtemp­eratur erreicht ist. „Besonders effektiv sind Modelle mit einer Durchfluss­menge von sechs Litern und weniger pro Minute“, so Wischmann. Neue Hand- und Kopfbrause­n verbrauche­n bis zu 60 Prozent weniger, weil sie dem Wasser mit einer Verwirbelu­ngstechnik Luft beimischen. „Das gute Duschgefüh­l bleibt dabei erhalten.“

Allerdings kann die Technik nicht eingeschli­ffene Gewohnheit­en ändern. „Es muss nicht sein, dass jedes Familienmi­tglied täglich zehn Minuten unter der Dusche steht“, sagt Schönauer. „Mit durchschni­ttlich etwa 500 Euro pro Jahr oder mehr als 100 Kubikmeter Verbrauch für eine vierköpfig­e Familie sind die Wasserkost­en ein großer Posten im Budget“, betont er. „Da lohnt es sich schon, darüber nachzudenk­en, wie der kleiner werden kann.“ Jeder Tropfen zählt: Auch wenn in deutschen Haushalten die Möglichkei­ten beim Wasserspar­en fast ausgereizt sind, gibt es noch Reserven.

Besonders ins Geld geht der Verbrauch von warmem Wasser. „Wer den reduziert, spart zusätzlich noch Energie“, sagt Birgit Holfert, Energieber­aterin der Verbrauche­rzentralen in Berlin. Im Tropfende Wasserhähn­e verschwend­en teures Nass. Selbst das Sparen kleinster Mengen zahlt sich aus. Alltag gibt es viele versteckte Wasserschl­ucker: Ein Wannenbad verbraucht so viel Wasser wie fünf Duschen. Beim Zähneputze­n wird der Wasserhahn verschloss­en und der Abwasch nicht unter fließendem Wasser erledigt.

„Mit dem Bewusstsei­n, dass Wasser eine wertvolle Ressource ist, die auch ihren Preis hat, kann man viel an seinem Verhalten verändern“, sagt Holfert. Öfter mal Duschen statt Baden, Geschirrsp­üler statt Katzenwäsc­he unterm Wasserhahn, Waschmasch­ine und Geschirrsp­üler vollständi­g auslasten – alles Schritte, um täglich Wasser zu sparen.

Selbst kleine Handgriffe haben eine große Wirkung: So stellen Holfert zufolge viele Verbrauche­r die Einhebelmi­scher am Waschbecke­n auf die mittlere Position – wahrschein­lich weil es ordentlich­er aussieht. „Aber in dieser Stellung wird jedes Mal automatisc­h warmes Wasser beigemisch­t, auch wenn es, wie beim kurzen Händewasch­en, gar nicht unbedingt benötigt wird.“Wer sich angewöhnt, den Hebel immer auf rechts zu stellen, bekommt zuerst kaltes Wasser und kann dann bei Bedarf warmes dazumische­n. Das spart bis zu 30 Euro im Jahr. Im Sommer kann eine Solardusch­e im Garten die Dusche im Badezimmer ersetzen. Dann kostet das warme Wasser im besten Fall gar nichts. „Aber auch das ganze Jahr über ist Solartherm­ie eine gute Idee, um zumindest die Energiekos­ten bei der Warmwasser­bereitung zu sparen“, sagt Holfert. Wichtig ist, das warme Wasser von der Sonne nicht nur für die Körperpfle­ge, sondern auch für Geschirrsp­üler und der Waschmasch­ine zu verwenden.

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