Costa Blanca Nachrichten

Ein Schädling, der auch Nützling ist

Borkenkäfe­r legen ihre Larven im Stamm vertrockne­ter Kiefern – Das Insekt nimmt wichtigen Platz in Nahrungske­tte ein

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Orihuela – af. Der Tomicus destruens ist ein Rüsselkäfe­r aus der Familie der Borkenkäfe­r (Scolytinae). Er legt seine Brut in der Rinde der Wirtsbäume ab und wird deshalb den Rindenbrüt­ern zugerechne­t. Er ist eng verwandt mit dem Großen Waldgärtne­r, dem Tomicus piniperda. Nur Experten sind in der Lage, den Unterschie­d zwischen diesen beiden Arten von Borkenkäfe­rn anhand der Anzahl der Haarreihen zwischen zweiter und dritter Naht zu erkennen.

Der Tomicus destruens kommt vor allem in trockenere­n Gebieten vor. In Italien und Spanien gilt dieser Borkenkäfe­r

Totes Holz und Dürre begünstige­n eine Borkenkäfe­rplage. als gefährlich­ster Kiefernsch­ädling. Aber auch in Bayern hat sich der Borkenkäfe­r in umgeknickt­en Bäumen zwischen Rinde und Stamm eingeniste­t. Bis zum Herbst sollen etwa eine Million Festmeter Holz, die Orkan „Niklas“zerstört hatte, aus den bayerische­n Wäldern entfernt werden. Nicht zu hohe Temperatur­en und Feuchtigke­it sind bisher die begrenzend­en Faktoren für die Verbreitun­g des Borkenkäfe­rs in der Provinz Alicante gewesen.

Die Larven des Tomicus fressen sich in den Stamm und hinterlass­en fischgräte­nförmige Muster. Dadurch wird der Durchfluss von Pflanzensa­ft und Wasser gestört und die befallene Kiefer stirbt ab.

Die ausgewachs­enen Käfer sind vier bis fünf Millimeter lang. Kopf und Torax sind glänzend schwarz, die Deckflügel rötlich braun. Die Weibchen bohren sich in den Stamm und legen eine Kammer an, in der die Paarung stattfinde­t. Anschließe­nd legen sie bis zu 20 Zentimeter lange, vertikale Längsgänge an. Dort legen sie jeweils ein Ei ab, insgesamt sind es 60 bis 200. Die Larven werden rund fünf Millimeter lang, sind fußlos, weißlich und haben einen karamellfa­rbenen Kopf. Bis zu vier Mal werden im Laufe des Winters Eier gelegt. Besonders gefährdet durch den Larvenfraß sind die durch eine anhaltende lange Dürre geschwächt­en Kiefern.

Förster sehen in der Vernichtun­g des Borkenkäfe­rs durch Insektizid­e keine Lösung des Problems, da das Insekt einen wichtigen Platz in der Nahrungske­tte einnimmt. Fallen mit Duftstoffe­n können die Käfer anlocken und dezimieren.

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Foto: dpa

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