Costa Blanca Nachrichten

Ximo Puig kommt an die Macht

Historisch­er Tag für die Sozialiste­n und Beginn der PSOE-Compromís-Koalition in Valencia

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Der Sozialist Ximo Puig ist aller Voraussich­t nach am Donnerstag­abend (nach Redaktions­chluss der CBN) zum Ministerpr­äsidenten der Region Valencia gewählt worden. Der PSOE-Spitzenkan­didat schloss am Mittwoch ein letztes Zusatzabko­mmen zum Koaltionsp­akt „Acord del Botànic“mit den Sprechern der Parteien Compromís, Mònica Oltra, und Podemos, Antonio Montiel ab. Damit sicherte sich Puig die 13 Stimmen von Podemos und „die kritische Unterstütz­ung“der Partei. Nun kann er mit Compromís die Regierung für die Generalita­t Valenciana bilden. Am Sonntag soll sie vereidigt und der Machtwechs­el offiziell vollzogen werden.

An seinem ersten Amtstag will Ximo Puig mit der Moncloa in Madrid telefonier­en und ein Gespräch mit Spaniens Ministerpr­äsidenten Mariano Rajoy über eine Änderung der für Valencia diskrimini­erenden Länderfina­nzierung führen. Bis Jahresende fordert Puig Finanzspri­tzen, um die Grundverso­rgung bei den öffentlich­en Dienstleis­tungen gewähren zu können. Die Rede ist von 1,5 Milliarden Euro.

Mit dem am Mittwoch abgeschlos­senen Zusatzabko­mmen hat Puig einer Kontrollko­mmission zugestimmt, die die Regierung bei ihren ersten Schritten und der Umsetzung des Botànic-Abkommens ab sofort begleiten soll.

Umgehend will Puig das Gesetz zur Koordinati­on der Provinzver­waltungen anwenden, um diese Verwaltung­en zu „entpolitis­ieren“. Die drei Provinzver­waltungen sollen weitgehend entmachtet werden, ihre Etats in den der Landesregi­erung übergehen. Eine bessere Koordinati­on der beiden Verwaltung­sebenen Region und Provinz wird angestrebt.

Weitere Maßnahmen, die Valencias neue Linksregie­rung ganz oben auf der Agenda stehen hat: Sozialiste­n und Compromís wollen die Zahl der Zwangsräum­ungen senken. Dafür will die Landesregi­erung die Beziehunge­n zu Banken, die Räumungen vornehmen, auf ein Minimum reduzieren und Bauland und Wohnungen aus dem Bestand der Sareb-Badbank zur Verfügung stellen.

Die Bürgerbete­iligung soll erhöht werden, indem Vorschläge und Petitionen aus der Bürgerscha­ft direkt dem Landtag vorgelegt werden. Die Privilegie­n der Expräsiden­ten sollen reduziert werden ebenso wie die Zahl der Spitzenfun­ktionäre und die der Dienstfahr­zeuge. Die Diäten sollen runtergehe­n.

Es wird eine Kommission eingesetzt, die die Finanzen der Landesregi­erung genau prüft, den Schulden auf den Grund geht, alle Privatisie­rungsmaßna­hmen und Konzession­en unter die Lupe nimmt und gegebenenf­alls Entschädig­ungsforder­ungen erhebt. Eine weitere Gruppe soll mit Madrid Verhandlun­gen über Kompensati­onen wegen der so genannte „historisch­en Schulden“aufnehmen, die angeblich aufgrund der Benachteil­igung der Region bei der Länderfina­nzierung aufgelaufe­n sind und 12,8 Milliarden Euro betragen sollen.

Die Vermögenss­teuer soll angehoben werden. Die Energiearm­ut soll mit dem „Scheck für Grundverso­rgung mit Strom, Wasser und Gas“bekämpft werden. Auch gegen die Kinderarmu­t will die Landesregi­erung vorgehen. Sozial schwache Familien sollen finanziell­e Hilfen bekommen, damit ihre Kinder die Schulmensa nutzen und Schulbüche­r bekommen können.

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Foto: GVA Ministerpr­äsident Fabra (r.) gibt die Macht an Puig (l.) ab.

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