Den Ort Schilda gefunden
Beobachtungen am neuen Kreisverkehr beim Supermarkt Pepe la Sal
Möchten Sie wissen, wo Schilda liegt? Exakt an der Grenze zwischen Moraira und Benissa-Costa. Da wurde nämlich vor kurzem ein Kreisel in Betrieb genommen, um den Verkehr zu ordnen. War ja auch mal an der Zeit, dass die Leute mal so richtig in die Irre geschickt werden. Denn derjenige, der diese Auto-Zentrifuge zu verantworten hat, muss vorher 100 Kreisel in Augenschein genommen haben. Dumm nur, dass er sie alle so oft abgelaufen haben muss, dass ihm am Ende der Kopf gebrummt hat – und er in seiner ganzen Verwirrung diesen gar nicht wegweisenden Kreisel entworfen hat.
Fangen wir an: Wer von Moraira (in Richtung Calpe) kommt und im Supermarkt Pepe la Sal einkaufen will, der muss erst ein Stück nach San Jaime hochfahren, dann links abbiegen und hoffen, dass beim Versuch, nach der 180-GradWende wieder bergab fahren zu können, von oben kein Auto kommt. Sonst macht es rumms.
Nicht jedes Auto hat nämlich den Wendekreis eines Fiat 500, weswegen der eine oder andere ein bisschen rangieren muss, was die Umkehr-Sache nicht gerade er- leichtert. Um aber die da von oben besser sehen zu können, wurde jetzt, anstatt vorher eine Ausfahrt aus dem Kreisel zum Supermarkt anzulegen (was richtig geschickt, weil logisch gewesen wäre), der wunderschöne Oleander in der Mitte der Avenida auf einer Länge von 50 Meter ratzfatz bis zum Strunk runtergeschnitten. Damit uns allen weniger blüht.
Doch der brillanten Ideen nicht genug. Konnte man früher zur Bank, zur Apotheke, zum Öko-Laden, zum Zahnarzt oder zu den Kneipen Old Germany und Bar Blabla links abbiegen, wurde diesem Ansinnen mit einer Vielzahl von blau-weißen Pollern ein Ende gesetzt. Und kein Mensch erfährt, wie er denn nun hinkommt, zu diesen nicht unwichtigen Orten im Leben eines Touristen, was gerade jetzt bei beginnender Saison und damit Hochbetrieb so unwichtig nicht wäre.
Sie erfahren den Kreisel und erfahren nichts. Es sei denn, man parkt auf den Plätzen des Supermarkts. Wenn da aber alle parken und keiner einkauft, sondern über die Straße geht, dann wird sich eines Tages der Supermarkt beschweren. Apropos über die Straße gehen. Bei der Gestaltung der Bürgersteige scheint der Beton mit einer gehören Dosis Botox angereichert worden zu sein. Die Ausmaße pendeln in ihrer Höhe zwischen schwülstig und wulstig.
Aber warum zum Teufel wurde um den mit Kunstrasen belegten Kern des Kreisverkehrs auch noch ein Bürgersteig angelegt? Vermutlich um die Gefahrenpotentiale für die Fußgänger – schließlich haben die Autofahrer auch ihre – noch ein wenig zu erhöhen. Und an den Samstagen sitzen die Leute dann bei besagten Lokalen beim Frühschoppen und ergötzen sich an den verzweifelten Autofahrern, die durch die Bauleitung zu diesen seltsamen Umleitungen gezwungen werden. Schilda lässt grüßen. Und wie!