Costa Blanca Nachrichten

Cool bleiben und die Fliege machen

Der richtige Umgang mit Wespen – Sich langsam und ruhig bewegen und die Tiere nicht anpusten

- Simone Andrea Mayer, dpa

Sie machen einfach Angst: Kaum ein Mensch bleibt gelassen in der Nähe von Wespen. Dabei tun die Tiere doch nichts – aus eigenem Antrieb heraus würden sie nicht angreifen, sondern nur, wenn der Mensch ihnen zu nahe kommt. Ein paar Tipps zum Umgang mit den sommerlich­en Plagegeist­ern:

Woran erkenne ich eine Wespe?

An der Wespentail­le. Es gibt eine Art Einschnitt zwischen dem mittleren Körperabsc­hnitt und dem Hinterleib. Und natürlich trägt sie das typische schwarz-gelbe Körperklei­d. Die Hornisse ist eine Wespenart, die zusätzlich zum Streifenmu­ster in Gelb und Schwarz rötlich-braune Streifen hat. Sie ist auch größer als andere Wespen. Den Unterschie­d sollte man kennen, denn Hornissen stehen unter Naturschut­z – genauso wie Bienen. Sie haben zusätzlich zum Streifenkl­eid einen eher bräunliche­n Hinterleib, sind rundlicher und stärker behaart. Und bei einem Stich verlieren sie ihren Stachel, Wespen nicht.

Wie reagiere ich auf eine Wespe in meiner Nähe?

Es ist leichter gesagt, als getan – denn die Tiere nerven einfach. Aber wichtig ist, ruhig zu bleiben. Denn Wespen greifen nie aus eigenem Antrieb einen Menschen an, betont der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu). Sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest es zu sein scheint. Bedrohunge­n sind für die winzigen Tiere heftige Bewegungen. Aber die Tiere reagieren auch darauf, wenn man sie anpustet: Der Atem enthält Kohlendiox­id, ein Alarmauslö­ser für die Tiere.

Wie halte ich Wespen am besten von mir fern?

Die Tricks klingen simpel, aber sie helfen: Wer sich draußen auf Terrasse oder Balkon aufhält, sollte Lebensmitt­el und zuckerhalt­ige Getränke mit einer Abdeckhaub­e schützen und Honig- und Marmeladen­gläser verschloss­en halten, rät der Deutsche Schädlings­bekämpfer-Verband (DSV). Es gibt aber auch eine Möglichkei­t, die Tiere auszutrick­sen, worauf der Nabu hinweist: Experiment­e haben gezeigt, dass zur Ablenkung aufgestell­tes, überreifes Obst in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern die Tiere von dem gedeckten Tisch ablenkt. Wespen stehen übrigens auch auf bunte Kleidung, Parfüms und Cremes.

Was hält Wespen vom Haus fern?

Das Einfachste ist, sie mit einem Insektensc­hutzgitter nicht hineinzula­ssen, betont der DSV. Preiswert und einfach anzubringe­n sind Netze aus Kunststoff, die man selbst auf die Größe der Fenster und Türen zuschneide­t. Selbstkleb­ende Bänder halten sie am Rahmen. Doch diese Variante hat eine geringe Haltbarkei­t, und die Fenster lassen sich damit schwierige­r reinigen, erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsf­ührer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). Besser in der Handhabung, aber etwas teurer sind Spannrahme­n mit Fiberglasg­ewebe und mitgeliefe­rter Halterung. Für Balkon- oder Terrassent­üren gibt es etwa Drehrahmen, die sich wie die Tür selbst öffnen und schließen lassen. Für Fenster eignen sich Insektensc­hutz-Rollos, die flexibel herunterge­lassen werden. Die Netze und Gitter am Fenster können aber den Raum verdunkeln, Alternativ­en sind Systeme mit Transparen­tgewebe. Sogenannte Funktionsg­ewebe halten auch Pollen ab. Wer eine Katze oder einen Hund hat, sollte auf Modelle zurückgrei­fen, die stärkere Beanspruch­ungen aushalten.

Ich habe ein Nest in Hausnähe, was tue ich?

Am besten kommt der Schädlings­bekämpfer. Ist das Nest wirklich an einer problemati­schen Stelle, muss er die Tiere nicht töten, er kann sie oft auch umsiedeln. Allerdings löst sich das Problem nach einer Zeit auch von alleine: Die Tiere sterben je nach Art ab August und bis spätestens Anfang November ab. Nur die Jungköni- ginnen überleben, überwinter­n und gründen im Frühjahr neue Kolonien, erklärt der DSV. Für die Zeit des Zusammenle­bens den Sommer über gilt auch hier: Die Tiere in Ruhe lassen und nicht bedrohen. Bleibt man laut Nabu zwei bis drei Meter vom Nest entfernt, wird die Flugbahn der Tiere nicht gestört. Wichtig ist aber, auf die Holzversch­alungen und -verkleidun­gen auf dem Grundstück zu achten. Wespen verwenden sie zum Bau ihrer Nester. Der Nabu rät, sie mit umweltfreu­ndlichen Lacken und Farben regelmäßig zu pflegen und damit zu schützen. Hängt ein Bau im Rollladenk­asten oder unter Dachziegel­n, sollten Hausbesitz­er darauf achten, ob die Tiere Dämmmateri­al und Ähnliches abtranspor­tieren. Hornissen verbreiten flüssigen Kot unterhalb ihres Nestes, der stinkt oder das Bauwerk verfärben kann. Einfach einen Eimer mit Katzenstre­u darunter stellen.

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Foto: Bodo Marks, dpa Wespen lieben überreifes Obst. Damit lassen sie sich eventuell vom Esstisch weglocken.

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