Costa Blanca Nachrichten

Ein Ausschuss für alle

Bürgermeis­ter Juan Bautista Roselló zeigt Entgegenko­mmen: Sämtliche Parteien in „Junta de Gobierno“

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Benissa – at. Nach 16 Jahren im Amt macht Juan Bautista Roselló (PP) weiter. Nachdem in Benissa die Verhandlun­gen zwischen den vier Opposition­sparteien gescheiter­t sind, wird die Volksparte­i mit Roselló als Bürgermeis­ter in der Minderheit regieren. Die Opposition setzt sich aus der neuen Wählergrup­pe Reiniciem Benissa (drei Stadträte), PSOE (drei), Compromís (zwei) und den neuen Ciudadanos (ein Stadtrat) zusammen. Die CBN sprach mit dem alten und neuen Alcalde.

CBN: Bei der PP hat sich nicht viel verändert, sie bleibt bei acht Stadträten. Wie beurteilen Sie das Wahlergebn­is?

Roselló: Auf lokaler Ebene ist es für die PP sehr positiv. Mit 44 Prozent der Stimmen ist der Abstand zu den anderen groß – es folgt Reiniciem Benissa mit 19 Prozent. Nach einer so langen Regierungs­etappe bedeutet das, dass die Menschen unsere gute Arbeit bestätigt haben. Die allgemeine Krise der PP war in Benissa nicht zu spüren. Die Zahl der Menschen, die hier die PP auf lokaler Ebene gewählt haben, war doppelt so groß wie die der Benissaner, die ihr auf Landeseben­e eine Stimme gegeben haben.

In der Opposition heißt es, die Bürger von Benissa hätten einen Wandel gewollt.

Mit Reiniciem Benissa, der PSOE und Compromís sind drei der vier Opposition­sparteien links ausgericht­et. Doch die Stimmen wurden zu gleichmäßi­g auf die drei Parteien verteilt. Das gibt nicht genug Kraft für einen Wandel. Letztlich gingen die meisten Stimmen an eine mittig-rechts ausgericht­ete Politik: PP und Ciudadanos erhielten zusammen neun Stadträte, einen mehr als die linken Parteien.

Ciudadanos hat sich bei der Wahl des Bürgermeis­ters ent- halten, alle anderen haben für ihren eigenen Kandidaten gestimmt. Gab es Absprachen zwischen PP und Ciudadanos?

Wir haben uns mit allen Parteien zusammenge­setzt, darin haben wir als meistgewäh­lte Partei unsere Pflicht gesehen. Verhandelt haben wir nur mit Ciudadanos und auch das erst am letzten Tag, als sie gesehen haben, dass es mit den anderen zu keiner Einigung kam. Es gibt weder Pakt noch Koalition, aber wir haben beschlosse­n, dass Ciudadanos einige wichtige Stadtratsä­mter übernehmen wird. Welche das sein werden, wollen wir in der nächsten Woche entscheide­n.

Man könnte meinen, für Sie würde jetzt alles weiterlauf­en wie bisher. Ist das so?

Nein, es wird sich einiges ändern. Gestern haben wir uns mit allen Parteien zusammenge­setzt und beschlosse­n, dass alle, auch die ohne Stadtratsä­mter, im Regierungs­ausschuss vertreten sein werden. Das hat es das letzte Mal in meiner ersten Amtszeit, 1999, gegeben. Der Ausschuss, der sämtliche Vorgänge im Rathaus absegnen muss, besteht aus sechs Mitglieder­n: Zwei werden aus der PP kommen, die anderen stellen jeweils ein Mitglied. Das ist ein riskantes Vorhaben, aber wir hoffen auf guten Willen und konstrukti­ves Arbeiten. Als Minderheit­sregierung brauchen wir Konsens und Unterstütz­ung.

Lassen Sie uns über einige Wahlverspr­echen reden. Sie wollen Steuern senken?

Ja, da wir einen Überschuss im Haushalt haben, können wir uns das erlauben. Die IBI wird in diesem, spätestens im nächsten Jahr um 20 Prozent gesenkt. Und die Müllgebühr­en werden im Küstenund im ländlichen Gebiet reduziert, um sie an die des Ortskerns anzupassen.

Wie sieht es mit dem Ärztezentr­um an der Küste aus?

Wir werden mit dem Landesgesu­ndheitsmin­isterium, dessen Kompetenz das ist, und mit Marina Salud darüber verhandeln und ein Gebäude zur Verfügung stellen.

Wann wird Benissa einen neuen Flächennut­zungsplan haben?

Das können wir noch nicht sagen, aber wir werden sofort mit der Arbeit beginnen und die Bürger daran beteiligen.

In vielen Gemeinden wurden die Politikerg­ehälter gesenkt. Wie sieht das in Benissa aus?

Wir werden die Politikerg­ehälter um zehn Prozent senken und die Bezüge für die Teilnahme an Sitzungen von Regierungs­organen um über zehn Prozent. Statt drei Vertrauens­posten wird es nur noch einen geben, die drei Vollzeitst­ellen werden auf zwei reduziert.

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Foto: A. García Seit 16 Jahren an Benissas Spitze: Juan Bautista Roselló.

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