Mit wachsender Wehmut
Friedrich Gierthmühlen verlässt Jávea und wagt einen Neuanfang in Buxtehude
Jávea – se. Dr. Friedrich Gierthmühlen geht nach Deutschland zurück und zieht in die Hansestadt Buxtehude. Der Internist mit Praxis in Jávea war lange Jahre Vorstandsmitglied beim Lions-Club Jávea und auch bei den Schlaraffen an der Costa Blanca aktiv. „Je näher der Abfahrtstermin rückt, desto mehr packt mich die Wehmut“, gesteht der 73-jährige Deutsche. „Wir lassen hier so viele Freunde zurück, ich werde bestimmt oft zu Besuch kommen.“
Er habe in Jávea eine wundervolle Zeit verbracht. „Aber wir möchten einfach unseren Enkelkindern näher sein, gesundheitliche Gründe spielen eine kleine Rolle und dann hat mir diesen Sommer auch die Hitze mehr denn je zu schaffen gemacht“, begründet der Pensionär seinen Entschluss.
So einen Schritt müsse man machen, wenn man noch mobil sei, meint er. „Schließlich handelt es sich um einen Neubeginn. Wenn man zu lange wartet, schafft man es nicht mehr, in der neuen Heimat Anschluss zu finden.“
Gierthmühlen hatte in Jávea schon vor 27 Jahren ein Haus gekauft, das er zunächst in den Ferien nutzte. 1998 zog er dann ganz an die Costa Blanca und eröffnete eine Pra- xis. „Ich habe sehr gerne hier gearbeitet. Endlich hatte ich wieder Zeit für meine Patienten“, erinnert sich der Internist. „Ich habe viele interessante spanische Kollegen kennen ge- lernt. Und auch die Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen Kollegen war sehr gut und fruchtbar.“
2008 zog sich der Arzt aus dem Berufsleben zurück und widmete sich intensiver der ehrenamtlichen Arbeit im Lionsclub Jávea, Dénia und Pedreguer. Er war dort lange Jahre Clubsekretär. Bei seinem Abschied im Sommer ehrten ihn seine Lions-Kollegen. „Als dienstältestes Mitglied hatte er so gut wie alle Ämter im Club bekleidet und mit seiner langjährigen Arbeit als Sekretär Maßstäbe gesetzt“, hieß es in einer Mitteilung der Lions. „Der Dank des Vorstands und aller Mitglieder kommt von Herzen.“
Als dienstältestes Mitglied hatte er so gut wie alle Ämter im Club bekleidet
In den letzten Jahren war der Deutsche auch bei den Schlaraffen aktiv. „Ein 1859 in Prag von Theaterleuten gegründeter Männerverein, mit dem Wahlspruch: In Arte Voluptas – also in der Kunst liegt die Freude –, der sich Humor, Kunst und Freundschaft auf die Fahnen geschrieben hat“, erklärt Gierthmühlen. „Ich bin als Knappe eingetreten, dann Junker und schließlich Ritter geworden.“Es handle sich um ein Mittelalterspiel, in dem er als Ritter Gastricus, der fröhliche Weinvertilger vom Montgó, bekannt sei.