Schuldig bekannt
Rheindorf nimmt Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung an
Benitachell – se. Die frühere Pideb-Stadträtin Conny Rheindorf hat eine Haftstrafe von sechs Monaten auf Bewährung und eine kleine Geldstrafe wegen Gebrauchsanmaßung angenommen. Ihr Anwalt hatte das im Vorfeld einer Gerichtsverhandlung ausgehandelt, die für Mittwoch am Landgericht in Alicante angesetzt war.
Der Staatsanwalt hatte ihr laut der Lokalpresse vorgeworfen, 2011 in Cumbre del Sol ein Haus für 120.000 Euro verkauft, dem Eigentümer aber nur 9.000 Euro gegeben zu haben. Er hatte drei Jahre Haft ohne Bewährung und eine Geldstrafe von 1.620 Euro sowie eine Entschädigung für den Kläger von 111.000 Euro gefordert.
Rheindorf, die nicht vorbestraft ist, erklärte gegenüber der CBN, sie habe sich nur schuldig bekannt, „um die Anklage vom Tisch zu kriegen“. Und: „Ich habe mich nur dahingehend schuldig erklärt, ohne die schriftliche Erlaubnis des Klä- gers mit seinem Geld dessen Schulden bezahlt zu haben.“
Ihre Version der Geschichte: Sie habe einen schriftlichen Auftrag gehabt, das Haus zu veräußern, und einen mündlichen, vom Erlös die Schulden des Klägers zu bezahlen. Der Verkauf habe 120.000 Euro eingebracht. „Und der Mann hat 80.000 Euro bekommen, dafür gibt es auch Quittungen“, versichert Rheindorf.
Vom Rest habe sie seine Schulden beglichen – allein 20.000 Euro Mietschulden. „Denn ich hatte ja den Auftrag seine Schulden zu zahlen, aber das leugnet er nun“, sagt sie. „Die haben mich ausgetrickst. Ich musste ihm die 40.000 Euro geben. Dabei kann ich alle Schulden-Zahlungen belegen.“
Rheindorf plant jetzt zivilrechtlich gegen den Kläger vorzugehen, sagt sie. „Damit ich das Geld zurückkriege.“Die milde Strafe von sechs Monaten und 270 Euro wertet sie als Beweis, dass auch der Richter im Grunde an ihre Unschuld glaube. Sie sitzt schon seit Mai nicht mehr im Stadtrat und hat am Montag auch ihre Mitgliedschaft im Bürgerbeirat ausländischer Residenten abgegeben.