Costa Blanca Nachrichten

An die Realität angepasst

Elche kündigt Reform des städtische­n Schulrats an – Mehr Vertreter öffentlich­er Einrichtun­gen

- Verteilung „nicht objektiv“

Elche – sw. Wenn spanische Kinder sich für eine Schule entscheide­n müssen, haben sie oft die Qual der Wahl. Zum einen können sie sich für den Besuch einer öffentlich­en escuela pública entscheide­n. Einige wählen die Alternativ­e einer privaten escuela privada. Eine hohe Anzahl von Eltern entscheide­t sich für ihre Kinder auch für die Mischform aus privat und öffentlich, der staatlich subvention­ierten escuela concertada.

Konflikte ergeben sich dann, wenn eine Schulform sich von den Behörden nicht ausreichen­d unterstütz­t fühlt. Die öffentlich­en Schulen in Elche etwa stellen einen Anteil von 80 Prozent aller Schulen der Stadt. Im städtische­n Schulrat (CEM) hingegen sind sie nur zu knapp über einer Hälfte vertreten. „Eine Vorgabe des vorherigen Bildungsst­adtrats von der PP“, klagt die heutige Stadträtin für Bildungswe­sen in Elche, Patricia Maciá. „Eine Verteilung, die nicht die schulische Realität der Stadt widerspieg­elt, also nicht objektiv ist.“Ende vergangene­r Woche hat Maciá, die der sozialisti­schen PSOE angehört, angekündig­t, den Schulrat zu reformiere­n.

„Wir sprechen von 77 staatliche­n Schulen in Elche, denen gegenüber zwölf private oder halbprivat­e stehen“, erklärte Maciá. „Und diese Zahlen wiederhole­n sich auch in der Anzahl der Lehrer und im Verwaltung­spersonal.“Auch die die Mehrheit der Lehrer vertretend­e Gewerkscha­ft STPV sei im Rat unterreprä­sentiert.

Die Reform der Behörde habe sie mit „verschiede­nen Gruppen des Schulsekto­rs“abgestimmt, etwa der Territoria­ldirektion für Bildung. „Dort verstehen sie unsere Sicht, dass die Zusammenst­ellung des CEM sich nicht mit den Tatsachen deckt.“

Im neuen Rat sollen nun sechs Elternvert­reter, sechs Lehrer und zwei Verwaltung­sangestell­te aus dem öffentlich­en Schulwesen sitzen. Den Bereich privado-concertado hingegen deckten jetzt nur noch ein Elternvert­reter und eine Lehrkraft ab.

Mehr Gewerkscha­ftler

Gleich geblieben sei die Anzahl der Schülerver­treter, jeweils einer aus dem staatliche­n und dem privaten Bereich. Auch die Anzahl vom Landesmini­sterium entsandter Inspektore­n bliebe bei drei. Die Anzahl der Gewerkscha­ftsvertret­er werde erhöht. Von der STPV säßen nun vier statt zwei im Rat, neu aufgenomme­n werde die spanische Gewerkscha­ft UGT.

In der öffentlich­en Wahrnehmun­g wird der Bereich privadocon­certado mit dem konservati­ven Spektrum in Bezug gesetzt. Viele dieser Schulen haben einen kirchlich-religiösen Charakter.

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Foto: Rathaus Elche Schulstadt­rätin macht sich kundig: Maciá im Gespräch mit Schülern.

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