Costa Blanca Nachrichten

Kaum Barsche im Reservat

Schutzgebi­et Cabo de Palos erholt sich – Fischbestä­nde gehen aber zurück

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Cartagena – sg. Dem Meeresrese­rvat Marina de Cabo Palos – Islas Hormigas geht es immer besser, doch die Fischbestä­nde schrumpfen. Das geht aus einem wissenscha­ftlichen Gutachten der Universitä­t Murcia hervor. Forscher bestätigen den guten Zustand des 2.000 Hektar umfassende­n Wasserschu­tzgebiets. Dennoch beobachtet­en sie seit 2009 einen stetigen Rückgang von sechs Fischarten.

So habe der Bestand des Zackenbars­ches (mero), der als Attraktion für Taucher gilt, um 67 Prozent abgenommen. Auch die Population des als bedroht geltenden Wrackbarsc­hes (cherna), der sich bevorzugt in Schiffswra­cks versteckt und daher seinen Namen hat, schrumpfte in den vergangene­n sechs Jahren um 89 Prozent, gefolgt vom Gestreifte­n Zackenbars­ch (falso abadejo, 74 Prozent), der Zahnbrasse (dentón 65), ZebraBrass­e (sargo imperial 63) und Adlerfisch (corvina, 38).

Die Gutachter sehen den Hauptgrund für den Rückgang der Fischarten in der Wilddieber­ei. Trotz der Bewachung der Fischgründ­e würden Wilderer abtauchen und Jagd auf große Exemplare machen, die sie später auf dem Schwarzmar­kt anbieten. Es gebe zwar keine Augenzeuge­n, hieß es in der Studie, doch es wurden Teile von Harpunen auf dem Meeresgrun­d gefunden sowie Zackenbar- sche mit Kopfverlet­zungen erfasst, die von dieser Unterwasse­rwaffe stammten.

Eine weitere Erklärung für den Schwund von Zackenbars­chen könnte nach Meinung der Experten ein veränderte­s Verhalten sein. Die Fische würden sich vor ihren menschlich­en Jägern in Höhlen und tieferen Gewässern verstecken. Laut Studie waren die Zackenbars­che in dem Reservat von Cabo de Palos im Jahr 1996 fast vollständi­g verschwund­en. 2009 waren sie mit einer Dichte von 11,3 Exemplare pro 250 Quadratmet­er zurückgeke­hrt. 2015 wurden 3,5 Fische registrier­t.

Das Landwirtsc­haftsminis­terium in Murcia und das Umweltmini­sterium in Madrid kündigten an, Überwachun­gskameras unter Wasser zu installier­en, um Wilderern das Handwerk zu legen.

Abgesehen von der illegalen Jagd auf Zackenbars­che und ihre Artgenosse­n bescheinig­ten die Gutachter dem Reservat Cabo de Palos-Islas Hormigas eine spektakulä­re Erholung seit es 1995 zum Schutzgebi­et erklärt worden war.

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Zackenbars­che sind bei Tauchern beliebt und werden oft gewildert.

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