Costa Blanca Nachrichten

„Überrasche­nd gelassen“

Die schwierige­n Verhandlun­gen beginnen wohl erst nach Ostern – Dabei drängt die Zeit

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Madrid – ck. Die eigenen Politiker der konservati­ven Volksparte­i (PP) fordern ihren Präsidente­n, Mariano Rajoy, inzwischen auf, mehr Initiative zu zeigen. Drei Monate nach der Wahl scheint die Situation zu stagnieren.

Umfragen verschiede­ner Zeitungen zu Neuwahlen zeigen ähnliche Resultate wie am 20. Dezember. Podemos verliert – als Konsequenz der sturen Haltung – neun Sitze, die Sozialiste­n gewinnen acht, PP bleibt gleich, C‘s legt zwei Sitze zu, so das Barometer in „ABC“. Der einzige Kandidat, der in der Gunst der Wähler wirklich steigt, ist Ciudadanos-Chef Albert Rivera (C‘s). Seine Partei kommt in der Umfrage für „El País“auf 19,5 Prozent, bei der Wahl waren es nur 13,9 Prozent der Stimmen. Podemos bricht von 22,5 auf 16,8 Prozent herunter.

Der amtierende Regierungs­chef Mariano Rajoy, aber auch alle seine Kontrahent­en scheinen die Ruhe wegzuhaben. „Überrasche­nd gelassen geht es zu“, wundert sich die Zeitung „La Vanguardia“. Nachdem Rajoy sich gegen Verhandlun­gen der Arbeitsgru­ppen ausgesproc­hen und unbedingt ein Treffen mit dem Generalsek­retär der Sozialiste­n (PSOE), Pedro Sánchez, favorisier­te, schiebt er den Termin für ein solches Gespräch nun auf die Zeit nach Ostern. Erst danach würde er dann auch Rivera treffen. Im Grunde weiß er wohl, dass es keine Annäherung geben wird. Rajoy will Regierungs­chef einer großen Koalition aus PP, PSOE und C‘s werden, das lehnen Sánchez und Rivera ab.

Sánchez und Podemos-Chef Iglesias wollen „demnächst“miteinande­r sprechen. Allerdings trafen alle Politiker einig zusammen beim zwölften Jahrestag der islamistis­chen Attentate in Madrid.

Im Parlament zeichnet sich unterdesse­n ein heftiger Konflikt ab. Rajoy und sein Verteidigu­ngsministe­r, Pedro Morenés, weigern sich, vor dem parlamenta­rischen Kontrollau­sschuss über die auf EU-Gipfeln getroffene­n Entscheidu­ngen zu berichten.

Die Begründung: Eine amtierende Regierung sei nur der Justiz Rechenscha­ft schuldig. Eine alte Regierung sei noch nie von einem neuem Parlament kontrollie­rt worden. Der Sozialist Antonio Hernándo sprach von „Meuterei“, und Parlaments­präsident Patxi López erwägt, den Fall vors Verfassung­sgericht zu bringen. Im Fall Rajoys geht es um die Brüsseler Flüchtling­spolitik.

Im Grunde weiß Rajoy,

dass es keine Annäherung geben wird

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Foto: dpa Der amtierende Regierungs­chef Mariano Rajoy packt seine Sachen nicht.

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