Costa Blanca Nachrichten

Widersprüc­he im Fall Nóos

Finanzbera­ter Miguel Tejeiro belastet Ehemann der Infantin – Notar schwächt erste Aussagen ab

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Palma de Mallorca – ck. Miguel Tejeiro, der ehemalige Sekretär und Finanzbera­ter von Nóos, hat vergangene­n Freitag im Prozess gegen Iñaki Urdangarin und seinen Partner Diego Torres beide belastet. Einen Tag zuvor hatte sein Bruder Luis schon die Strategie von Urdangarin und Torres entkräftet, die die Schuld an dem Finanzgefl­echt, in dem sechs Millionen Euro in ihre Taschen flossen, den Tejeiros-Brüdern geben.

Miguel Tejeiro ist nicht angeklagt, sondern Zeuge. Sein Anwalt wiederum sorgte dafür, dass die Anhörung am Freitag ausgesetzt wurde, weil Tejeiro als ehemaliger Anwalt und Berater bei Nóos seine Schweigepf­licht verletzen würde. Am Dienstag ging es nun weiter. Miguel Tejeiro war in seinen Antworten auffallend zurückhalt­end. Er fühlte sich bedroht und fürchtete, dass Urdangarin und Torres ihn verklagen könnten. Deren Verteidige­r weisen einen solchen Verdacht empört zurück.

Widersprüc­hliche Aussagen

Miguel Tejeiro spielte seinen Einfluss herunter. Weshalb die Infantin ihn bei den Ermittlung­en als Vertrauens­person bezeichnet habe, könne er sich nicht erklären. Er selbst müsse als Zeuge die Wahrheit sagen.

Entscheide­nd für die Anklage gegen die Infantin waren Aussagen des Notars Carlos Masiá im Ermittlung­sbericht gewesen. Demnach hätte Miguel Tejeiro ihm gesagt, dass die Infantin in den Verträgen zur Gründung gemeinsame­r Firmen mit ihrem Ehemann Iñaki Urdangarin „als Schutzschi­ld an erster Stelle“stehen müsse. Der Notar schwächte seine Aussage am Dienstag ab. Gesagt habe ihm Tejeiro dies nicht direkt, aber zu verstehen gegeben, so Masiá.

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Foto: Cati Cladera/dpa Iñaki Urdangarin vor Gericht.

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