Hilferuf im Paradies
Fundem lädt Landeschef Ximo Puig in blühenden L’Albarda-Garten und fordert mehr Unterstützung
Pedreguer – se. Ein Himmel voller Orangenblüten über einem Meer von bunten Frühlingsblumen: Der Mittelmeergarten der FundemStiftung in Pedreguer ist zur Zeit ein duftendes Paradies mit einem blühenden Rosengarten, quakenden Fröschen in versteckten Teichen im Wildgarten und dem erfrischenden Wasserfall, der von einem Mini-Montgó genannten Hügel in einen kleinen See stürzt. Der Ministerpräsident des Landes Valencia, Ximo Puig, zeigte sich nach einem Rundgang mit StiftungsVorsitzenden Enrique Montoliu am Dienstag dann auch begeistert. „Das ist einmalig“, sagte er.
Die Stiftung setzt sich für den Erhalt der valencianischen Landschaft und der einheimischen Pflanzen ein. In ihrem Mittelmeergarten „L’Albarda“hat sie die schönsten und seltene Arten vereint. „Wir haben hierzulande einen großen Reichtum an Flora, aber ein Großteil der Valencianer kennt ihn gar nicht“, meinte Puig. „Deshalb bin ich glücklich, dass es diesen Garten gibt, in dem alle Bürger diesen Schatz sehen können.“Er danke der Stiftung, für die Arbeit, die sie jahrelang geleistet hat.
Fundem-Gründer Enrique Montoliu bedauerte, dass man im Land Valencia bisher den Artenreichtum so wenig schätzt. „In England gab es bei unserer Gründung einen Verein für mediterrane Pflanzen, aber hier nicht. Wir ha- ben viel Pionierarbeit geleistet und um Anerkennung gekämpft“, sagte er. Es sei das erste Mal, dass ein Landeschef den Garten besuche.
Ein Ziel der Stiftung sei, einheimische Pflanzen in die Parks und Gärten zu bringen. „Sie brauchen weniger Wasser und Pflanzenschutzmittel, da sie widerstandsfähiger sind. Sie kosten weniger als exotische Arten und vermehren sich selbst“, zählte der Stiftungsvorsitzende die Vorteile auf.
„Das Land muss mehr für unsere Sache tun“, forderte er. „So könnte man bei der Vergabe öf- fentlicher Aufträge den Einsatz einheimischer Pflanzen viel mehr fördern.“Ohne die Unterstützung der Verwaltungen und der Gartenbesitzer sei die ganze Arbeit der Stiftung vergebens.
Im 1990 gegründeten mediterranen Garten wachsen einer aktuellen Studie zufolge über 700 einheimische Pflanzenarten. „Dazu kommen einige wenige ortsfremde, vor allem Palmen und Rosen“, erklärt Führer Ángel Pérez. Der ursprünglich 1,5 Hektar große Garten sei auf das Vierfache angewachsen. „Und auch die Zahl der Pflanzen wird ständig größer“, berichtet Pérez. „Allein im letzten Monat haben wir von der Universität in Valencia und dem Forschungszentrum für Forststudien 28 neue Arten erhalten.“
Die Stiftung arbeitet mit diesen Institutionen in einem Projekt zum Erhalt vom Aussterben bedrohter Fauna und Flora zusammen. „Sie bringen uns Pflanzen, die wir im Schutz unseres Gartens erhalten und vermehren“, erklärt der Umweltwissenschaftler. „Und auch Tiere beherbergen wir hier, wie die Fischarten Samaruc und Fartet sowie den Salamander Ofegabous.“Diese valencianische Salamanderart – die größte Europas – sei leider fast ausgestorben.
Was die Fauna betrifft, ist allein der Naturpark Montgó an dessen Fuß der L’Albarda Garten liegt, eines der artenreichsten Gebiete Europas: Er beherbergt 848 Arten, von denen 20 nur dort vorkommen.
Neue Studie: L‘Albarda beherbergt über 700
Pflanzenarten