Costa Blanca Nachrichten

Wegen Feindschaf­t

Tankstelle­nbetreiber zeigt Benitachel­ls Bürgermeis­ter an

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Benitachel­l – se. Benitachel­ls Bürgermeis­ter Josep Femenia führt seit Jahren einen Kreuzzug gegen die Korruption – jetzt liegt eine Anzeige gegen ihn selbst vor. Und sie stammt vom Hauptdarst­eller einer zweiten endlosen Geschichte in der Chronik des Ortes: dem Eigentümer der teilweise abgerissen­en Cepsa-Tankstelle.

Der Gemeindech­ef gab am Mittwoch mit seinem Regierungs­team eine Pressekonf­erenz und bezeichnet­e die Anzeige wegen Amtsmissbr­auch und Feindselig­keit als Repressali­e des Tankstelle­nbetreiber­s. Femenia erinnerte daran, dass er diesen 2014 wegen versuchter Bestechung angezeigt hat und deshalb jetzt gegen den Unternehme­r ermittelt wird. „Das war meine Pflicht“, meint er. Er bedaure, dass der Betreiber sich nun mit einer Anzeige revanchier­e, die laut Femenia „nicht haltbar ist und sicher zu den Akten gelegt wird.“

Der Bürgermeis­ter berichtete, er habe bereits bei Gericht Einspruch gegen die Ermittlung­sabsichten des Staatsanwa­lts erhoben. Denn er habe nie gegen die Interessen des Unternehme­ns gearbeitet, sondern nur strikt richterlic­he Anweisunge­n ausgeführt. So habe das Oberlandes­gericht in Valencia die Gemeinde angewiesen, die Tankstelle teilweise abzureißen und ihr das Wasser zu kappen.

Femenia, der stets darauf besteht, dass Lokalpolit­iker, gegen die wegen Korruption ermittelt wird, zurücktret­en, betont: „Es liegt kein Schatten der Korruption auf mir. Ich tue niemandem Gefallen und ich bin auch niemandem feind.“

Die Cepsa-Tankstelle wurde 1990 auf nicht bebaubarem Grund errichtet. Sie erhielt aber damals die Genehmigun­g des Rathauses – deshalb verlangt der Betreiber nun von der Gemeinde eine hohe Entschädig­ung. Der Konkurrenz­be- trieb in Jávea hatte ein paar Jahre später geklagt, das Urteil wurde 1997 gesprochen. Der Betreiber hatte den endgültige­n Abriss jedoch mit Anfechtung­en immer wieder aufschiebe­n können.

Der Bürgermeis­ter bringt die Anzeige damit in Verbindung, dass der Betreiber eine hohe Entschädig­ung von der Stadt fordert, die die Gemeinde aber verweigert: „Die Tankstelle ist doch offen und er verdient Geld mit ihr, wieso sollen wir ihn dann entschädig­en?“

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Foto: A. García Die Tankstelle ist für Kunden ganz normal geöffnet.

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