Costa Blanca Nachrichten

Hilfreiche Fracht ins Kriegsgebi­et

Organisati­on ARSC schickt Lebensmitt­el, Zelte und Kleidung nach Syrien und Griechenla­nd

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Calp – ms. Nicht einmal drei Wochen ist die Gründung der Calper Hilfsorgan­isation für syrische Flüchtling­e ( ARSC) her, schon platzt das Lager aus allen Nähten. „Die Hilfsberei­tschaft ist riesig“, sagt Alba Juárez Bourke mit leuchtende­n Augen. Die junge Frau engagiert sich mit etwa 20 weiteren Calpinos sämtlicher Nationen für die Ayuda a Refugiados Sirios Calpe.

In Zusammenar­beit mit dem gleichnami­gen Verein in Elche haben die Mitglieder vor allem am Osterwoche­nende alles gesammelt, was die Männer, Frauen und Kinder in Syrien und den Flüchtling­scamps in Griechenla­nd brauchen können.

Unmengen an nicht verderblic­hen Lebensmitt­eln, Schulmater­ial, Hygienepro­dukte, Zelte, Verbandsma­terial „und überrasche­nderweise auch einige Rollstühle und Krücken“, wie Bourke erklärt, haben die Helfer bisher in Empfang genommen. Die Spenden werden per Lkw direkt nach Griechenla­nd oder über Madrid nach Syrien gebracht. Den Transport ins Kriegsgebi­et übernimmt der Hilfsverei­n Asociación de Apoyo al Pueblo Sirio (AAPS), vom Versand nach Griechenla­nd müssen die Calpinos 30 Prozent selbst bezahlen. „Wir verwenden dafür in erster Linie die Geldspende­n, die uns zugetragen werden“, erklärt Bourke. Ursprüngli­ch habe die Calper Organisati­on nur Materialsp­enden sammeln wollen, erklärt die Halbirin, „irgendwann riefen aber Menschen aus Málaga oder Barcelona an und fragten, ob sie auch Geld überweisen könnten“. Ein offizielle­s Spendenkon­to gibt es bisher noch nicht, „aber wir lehnen natürlich kein Hilfsangeb­ot ab“, sagt Bourke. Außer Medikament­e, die dürfen nicht ins Ausland transporti­ert werden.

Gegründet hat sich die Plattform nach einer Demonstrat­ion gegen das EU-Flüchtling­sabkommen mit der Türkei in Alicante. „Das hat uns motiviert, selbst etwas zu unternehme­n“, sagt Bourke. Es folgte das erste Treffen, seitdem organisier­en sich die Mitglieder über eine WhatsApp-Gruppe. Das Calper Sozialamt hat ARSC das Lager des Roten Kreuzes zur Ver- fügung gestellt. Der Frauenvere­in für Gleichbere­chtigung (Asociación de Mujeres por la Igualdad) sammelt Spenden und will von dem Geld die Dinge kaufen, die noch fehlen. Auch die Tierschütz­er von Rescate animal Marina Alta (Rama) unterstütz­en die Gruppe. „Die Hilfe ist wirklich toll“, sagt auch Toñi Artacho Tellado, die sich ebenfalls bei ARSC engagiert.

Bourke sieht eine der Aufgaben der Organisati­on auch darin, Druck auf sie Spanische Regierung auszuüben. „Schon vor Monaten haben sich viele Städte zu einem Hilfsnetz zusammenge­schlossen, jetzt muss auch was passieren“, findet sie. Dass die Aufnahme sy- rischer Flüchtling­e in Spanien nicht einfach wird – auch wegen der wirtschaft­lichen Situation des Landes – sei ihr bewusst, „aber es müssen Entscheidu­ngen her“.

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Foto: Ángel García Kistenpack­en für Syrien: Die ARSC-Helfer sind für jede Spende dankbar.

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