Costa Blanca Nachrichten

Selbstlose­r Rettungsei­nsatz

Ehrung für Leutnant Morejón: Neue Grünanlage nach dem tapferen Offizier benannt

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Orihuela Costa – ma. Ein Wachturm und die Kaserne mit acht Carabinero­s, das war vor 100 Jahren die einzige menschlich­e Siedlung in Cabo Roig. Dort, wo sich heute eine der luxuriöses­ten Villenvier­tel der Provinz Alicante erstreckt, befindet sich auch der Trainingsp­latz der Kampftauch­er der spanischen Spezialein­heiten – das „Acuartelam­iento Teniente Morrejón“. Kaum jemand kennt die Kaserne mit Platz für 80 Mann von innen, wenige wissen um die Herkunft ihrer Namensgebu­ng.

Am 23. März eröffnete Bürgermeis­ter Emilio Bascuña von Orihuela den neuen Park „Teniente José Luis Morejón Verdú“in Campoamor. 55.000 Euro hat die Stadt in die Verschöner­ung der Grünanlage und Spielplätz­e in erster Küstenlini­e investiert. Es ist jetzt einer der schönsten Parks der Küstengeme­inde.

Mit der Namensgebu­ng ehrte auch das Rathaus einen Leutnant des Quartiers der Kampftauch­er, der sein Leben geopfert hat, um Badeurlaub­er am Strand zu retten. „Wir ehren Leutnant Morejón für seine Zivilcoura­ge und seinen Mut, der ihn das Leben gekostet hat“, erklärte Sofía Álvarez, Koordinato­rin für die Küste und Tourismuss­tadträtin von Orihuela.

Leutnant José Luis Morejón kam am 13. August 1981 bei der Rettung von Soldaten und Zivilisten ums Leben. An jenem Tag waren drei Einheiten im Wasser, darunter Kampftauch­er, die von Cabo Roig bis Campoamor und zurück schwimmen mussten, sowie Kampfschwi­mmer unter Kommando von Ausbilder Leutnant Morejón.

Gegen Mittag frischte der Levante auf, das Meer wurde unruhig und die Taucher gingen auf 150 Meter Abstand zur Küste, um nicht auf die Felsen getrieben zu werden. Dann passierte das tragische Unglück: Auf der Höhe des Strandes La Glea raste ein Schnellboo­t führerlos auf die Männer im Wasser zu. Die Pilotin war ins Meer gefallen, ohne die Sicherung für den Quickstopp am Armgelenk zu tragen.

Mit zwei Zodiacs – in schneller Fahrt auf Backbord und Steuerbord des unkontroll­iert im Zickzack übers Wasser röhrenden Schnellboo­ts in Position gebracht – versuchten Leutnant Morejón und Wachtmeist­er Miralles, das Boot zu stoppen. Doch eine Welle hob das Motorboot aus dem Wasser, Leutnant Morejón wurde vom Bug getroffen, ins Wasser geschleude­rt und vermutlich von der rotierende­n Schiffssch­raube verletzt.

Für die Badenden am Strand hätte das außer Kontrolle geratene Schnellboo­t eine tödliche Gefahr bedeutet. Auf Geheiß von Miralles wurde die Badezone evakuiert. Er und seine Kameraden des „Centro de Buceo de la Armada“tauchten den Nachmittag und die Nacht über nach dem verunglück­ten Offizier. Morgens gegen 6 Uhr fanden sie seine Leiche. José Luis Morejón wurde in Alicante bestattet worden, stets zu Allerheili­gen gedenken die Kameraden des GOE III seines selbstlose­n Einsatzes. 1989 wurde die Kaserne von Cabo Roig nach ihm benannt.

Heute dient das Destacamen­to de Cabo Roig, wie es im Volksmund bekannt ist, als Trainingso­rt der Spezialein­heiten GOE III. Von ihrem Training bekommen Touristen und Residenten so gut wie gar nichts mit. „Wir trainieren meist nachts bis zum Morgengrau­en“, sagt Chef der Kaserne, Kommandant David Vicente Vivesso.

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Foto: Michael Allhoff Neuer Park in Campoamor (von links): Kasernen-Kommandant David Vicente, Stadträtin Sofía Álvarez und Bürgermeis­ter Emilio Bascunana bei der Eröffnung.

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