Zweiter Versuch am Airport
Landesregierung von Murcia schreibt Flughafen von Corvera neu aus
Murcia – sg. Es scheint Bewegung in den Fall des Flughafens von Corvera bei Murcia zu kommen. So hat das Oberlandesgericht von Murcia das Bauunternehmen und ehemaligen Betreiber Sacyr dazu verpflichtet, den Airport der Landesregierung zu übergeben. Die Anlage soll nun für einen Zeitraum von 24 Jahren neu ausgeschrieben und so schnell wie möglich eröffnet werden.
Pacht soll leere Kassen füllen
Der Flughafen wurde bereits Anfang 2012 fertig gestellt. Seitdem liegen Start- und Landebahnen brach. Dem Konzessionär Aeromur, einem Zusammenschluss mehrerer Baufirmen, ging das Geld aus. Schon im Jahr 2010 war das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Lan- desregierung sprang mit einer 182 Millionen Euro schweren Bürgschaft ein, damit die Banken die nötigen Kredite gaben, um die Bauarbeiten abschließen zu können.
Im Dezember 2013 wurde die Garantie fällig. Seitdem zahlt die Landesregierung an die Banken. Zudem werden die öffentlichen Kassen mit Instandhaltungskosten von 420.000 Euro pro Jahr belastet sowie mit 66 Millionen Euro für Enteignungen. Die Pacht des neuen Betreibers soll die immense Summe wieder in die leeren Kassen spülen.
Die offizielle Schlüsselübergabe von Aeromur an die Landesregierung erfolgte am 23. März. Vertreter der an Aeromur beteiligten Firmen wiesen jedoch daraufhin, dass sie Einspruch gegen das Urteil des Oberlandesgerichts einge- legt haben. Dennoch könnte sich die Firmengruppe bei einer neuen Ausschreibung wieder bewerben.
Berichten der Zeitung „La Verdad“zufolge soll sich auch eine Gruppe von Unternehmern aus der Region Murcia mit Unterstützung des Arbeitgeberverbands Croem um die Konzession bemühen. Favorit soll jedoch der halbstaatliche Flughafenbetreiber Aena sein. Zu Aena gehört ebenfalls der nur 35 Kilometer entfernte Militärflughafen von San Javier am Mar Menor, der in direkter Konkurrenz zu Corvera stehen würde.
Ob der Teil für die zivile Luftfahrt in San Javier geschlossen wird und was mit den Angestellten passieren soll, die dann ihre Jobs verlieren würden, könne nach der Vergabe des Konzession geklärt werden, hieß es von der Landesregierung.