Costa Blanca Nachrichten

Mit Häusern durch die Krise

Immobilien­verkauf an Ausländer steigt seit Jahren – Mehr Umsatz als Export von Vorzeigepr­odukten

- Tendenz bleibt steigend

Alicante – fin. Der Export heimischer Vorzeigepr­odukte wie Schuhe, Spielzeug und Marmor hat die Industrie der Provinz Alicante über die Krise gebracht. Nicht weniger bedeutend war und ist jedoch der Verkauf von Immobilien – vor allem an europäisch­e Ausländer. Knapp 2,3 Milliarden Euro wurden durch den Verkauf von Häusern und Wohnungen an Ausländer allein im Jahr 2015 bewegt, Tendenz steigend in den letzten Jahren.

So lag die Zahl 2010 noch bei gerade einmal 1,3 Milliarden Euro, ein Jahr später waren es nur eine Million Euro mehr, ab dann aber kletterten die Einnahmen durch Immobilien­verkäufe rasch nach oben. 2015 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um satte 13,4 Prozent, im Vergleich zu 2010 gar um 70 Prozent. Mittlerwei­le spült der Verkauf von Immobilien sogar mehr Geld in die Kassen als der Export von Schuhen, Marmor und Spielzeug zusammen: Dieser erwirtscha­ftete vergangene­s Jahr rund zwei Milliarden Euro.

Nicht nur die Zahl der Immobilien­verkäufe hat zugenommen, auch ist der Wert der Häuser und Wohnungen gestiegen. So wechselten vergangene­s Jahr 17.468 Immobilien den Besitzer, 2014 waren es 16.441. Und: Der durchschni­ttliche Verkaufspr­eis stieg von 120.641 Euro in 2014 auf 128.707 Euro in 2015. Für 2016 hofft der Alicantine­r Verband Provia, die Wachstumst­endenz beibehalte­n zu können – wenn auch nicht mehr mit so gewaltigen Anstiegen wie in den Vorjahren. Provia-Vorsitzend­er Antonio Fernández prognostiz­ierte in der Zeitung „Informació­n“, dass die Zahl der Verkäufe zwar nicht mehr so gewaltig steigen werde wie in den vergangene­n Jahren. Im Gegenzug würden die durch- schnittlic­h erzielten Verkaufspr­eise jedoch noch einmal ansteigen.

Im Hinblick auf die Herkunft sind Briten nach wie vor die fleißigste­n Käufer, sie erwarben vergangene­s Jahr 4.826 Immobilien. Nach Fernández’ Einschätzu­ng bleiben sie auch 2016 Spitzenrei­ter, auf den Fersen sind ihnen vor allem skandinavi­sche Käufer: Schweden stehen bereits auf Platz zwei, Norweger kommen an fünfter Stelle. Auch Belgier und Franzosen kaufen vornehmend an der Costa Blanca. Große Hoffnung setzt die Branche auf Deutschlan­d und Polen, wo die Provinz seit einiger Zeit intensiv um Neukunden wirbt.

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Foto: Ángel García Die Provinz Alicante kann beim Verkauf von Immobilien auf Ausländer setzen – vor allem in Strandnähe.

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