Costa Blanca Nachrichten

Kein Geld, kein Rücktritt

PP-Mitgliedsc­haft der Stadträte ausgesetzt

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Valencia – ck. Der zuletzt aufgefloge­ne Skandal Taula hat nicht nur juristisch­e Konsequenz­en, sondern auch weitreiche­nde politische. Polizei und Justiz erheben schwere Vorwürfe gegen Politiker der konservati­ven Volksparte­i (PP) in der Stadt und in der Provinz Valencia wegen Geldwäsche. Der PP-Ortsund Provinzver­band steht unter Zwangsverw­altung von Luis Santamaría. 24 Politiker wurden vorübergeh­end festgenomm­en, neun von zehn Stadträten Valencias sind beschuldig­t.

Zurücktret­en wollen diese Stadträte jedoch erst, wenn sie verurteilt würden. Zu diesem Handel gelangte die valenciani­sche Landesvors­itzende der PP, Isabel Bonig. Die Parteispit­ze in Madrid hat den Rücktritt bereits jetzt gefordert und die Mitgliedsc­haft von 18 Stadträten und Beratern ausgesetzt.

Die Vorwürfe der Geldwäsche in den Fällen Imelsa und Taula entlarven ein flächendec­kendes System, um die Schwarzgel­dkasse der Volksparte­i in Valencia zu füllen. Unternehme­r zahlten Kommission­en beim Zuschlag öffentlich­er Aufträge. In einigen Fällen gab die PP ihren Leuten 500-EuroSchein­e in die Hand, die zahlten sie auf ihre Konten ein und spendeten dann der Partei den Betrag.

Der im Fall Taula ermittelnd­e Richter Víctor Gómez konnte die durch die Kommission­en angehäufte Summe zur illegalen Parteifina­nzierung jedoch nicht finden, schrieb die Zeitung „El País“vergangene­n Freitag. 30 Büros und Wohnungen wurden durchsucht, aufgetauch­t sind nur 5.600 Euro. Möglicherw­eise weiß nur eine Person, wo die vermuteten Millionen Euro sich befinden.

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