„Erste Hilfe ist kein Geschäft“
Rotkreuzmitarbeiter aus Dénia und Torrevieja demonstrieren vor regionaler Rotkreuzniederlassung
Dénia/Alicante – ab. „El socorrismo no es un negocio“(„Erste Hilfe ist kein Geschäft“). Parolen wie diese waren auf den Transparenten der knapp 100 RotkreuzAngestellten aus Dénia zu lesen, die am Mittag des 21. Juni auf der Glorieta de la Solidaridad vor der regionalen Rotkreuzniederlassung in Alicante demonstrierten. Die Angestellten der Hilfsorganisation machten bei der Veranstaltung ihrem Ärger Luft. Dem Ärger darüber, dass sie ohne Eigenverschulden von heute auf Morgen arbeitslos wurden.
Was war geschehen? Dénias Regierungsausschuss hatte im März den Vertrag für die Strandaufsicht neu ausgeschrieben. Bislang war es das Rote Kreuz, das für die Sicherheit der Badegäste an den Stränden der 16 Kilometer langen Küste Dénias sorgte. Der Vertrag mit der Nichtregierungsorganisation lief aber im Juni aus.
Die Neuausschreibung erfolgte mit einem Etat von 1,2 Millionen Euro für zwei Jahre. Üblich bei Ausschreibungen ist, den Ausgangspreis zu unterbieten. Aus unerklärlichen Gründen wurde dies vom Roten Kreuz nicht so gehandhabt. Dadurch fiel die Hilfsorganisation durch das Raster, obwohl – so hieß es bei der Stadt – das Angebot vom technischen Gesichtspunkt her das Beste gewesen sei. Den Zuschlag sicherte sich ein Privatunternehmen, das ein preiswerteres einreichte.
Der Sprecher der Gewerkschaft CC.OO., Rafa Más, erklärte ge- genüber der CBN: „Wir fordern den Rücktritt des Provinz-Sekretärs der Rotkreuzorganisation, Mario Pineda, denn es ist die Verwaltung des Roten Kreuzes auf Provinzebene, die das finanzielle Angebot bei Wettbewerben ausarbeitet, während es den Rotkreuzniederlassungen des jeweiligen Ortes vorbehalten ist, für die technische Planung zu sorgen.“
Ähnlich wie den Denianer Rotkreuzmitarbeitern erging es den Rotkreuzlern in Torrevieja. Dort verloren wegen eines ähnlichen Fehlers 71 Personen den Job. Auch sie demonstrierten in Alicante.