Ein Sieg für die Ewigkeit
Mit seinem Sieg in Wimbledon 1966 hat Manolo Santana den Tennissport in Spanien populär gemacht
Es war der 1. Juli 1966, als Manuel Santana Martínez zur Tennis-Legende wurde. Im Finale von Wimbledon setzte sich der Madrilene mit 6:4, 11:9 und 6:4 gegen Dennis Ralston durch, nachdem er einen für den US-Amerikaner unerreichbaren Volley in das Feld gesetzt hatte. Obwohl Manolo Santana, wie man ihn schon seit früher Jugend liebevoll nannte, bereits 1961 und 1964 als Sieger der French Open vom Platz ging und 1965 die US-Open für sich entscheiden konnte und damit wahrlich kein unbeschriebenes Blatt im Tennis war, machte ihn der Triumph auf dem grünen Rasen im Londoner Vorort endgültig zum Helden.
„Entwender gewinnst du jetzt oder nie“, dachte sich der damals 28-Jährige und strahlte nach dem verwandelten Matchball über das ganze Gesicht. Einmal im Leben Wimbledon zu gewinnen sei sein großer Traum gewesen, sagt der mittlerweile 78-Jährige der CBN, kurz bevor sich der größte sportliche Erfolg seiner beeindruckenden Karriere zum 50. Mal jährt. „Es war wie mit einer schönen Frau – du sprichst sie an oder lässt es bleiben“, beschreibt Manolo Santana sein damaliges Gefühl. „Dieser Tag vor knapp einem halben Jahrhundert hat mein ganzes Leben verändert.“Unvergessen sei der Moment, als sich die 15.000 Zuschauer von ihren Plätzen erhoben und Prinzessin Marina, die Herzogin von Kent, ihm den Pokal überreichte. Ein Foto von der Siegerehrung war am nächsten Tag weltweit in allen großen Zeitungen zu sehen.
Als sich der frisch gekürte Champion über die Hand der hohen Dame tief zum Kusse beugte, zog diese hastig den Arm zurück. Die Fotografen drückten genau in diesem Augenblick auf den Auslöser. „Man hatte mir gesagt, dass ein Handkuss für eine Dame Ausdruck von Respekt ist. Aber keiner hatte mich darüber informiert, dass dies nicht auf Mitglieder der englischen Königsfamilie zutrifft“, erzählt Santana. „So habe ich an diesem Tag gleich zweimal Geschichte geschrieben.“
„Dieser eine Tag vor einem halben Jahrhundert hat mein Leben verändert“