Costa Blanca Nachrichten

Ab ins Freie!

Tipps für ein gelungenes Picknick – Zweiter Teil mit originelle­n Ideen

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Picknick – die Sitte vom Boden zu essen – war nicht immer ein reines Vergnügen. Oft blieb Reisenden gar nichts anderes übrig, als sich in der freien Natur zu verpflegen, und auch Landarbeit­er verzehrten ihr Mitgebrach­tes notgedrung­en auf dem Feld. Aus der Not eine Tugend machten hochherrsc­haftliche englische Jagdgesell­schaften, die ihre wilde Hatz mit einer vornehmen Mahlzeit im Grünen unterbrach­en. Die Mode, „sur l’herbe“, also auf der Wiese, zu speisen, war aber ebenso in französisc­hen Adelskreis­en beliebt, weshalb sowohl Franzosen wie auch Engländer die Erfindung des Picknicks für sich beanspruch­en.

Doch ob das Wort Picknick nun von „pick a nick“oder dem französisc­hen Verb „piquer“und „pique-nique“– schnapp dir ein bisschen – abstammt, ist letztendli­ch völlig unerheblic­h, beide Nationen haben das Ihre zur Popularitä­t des luftigen Imbisses beigetrage­n. Schließlic­h wurde der klassische Picknickko­rb mit Decke, Geschirr und Besteck in England erfunden, und die berühmtest­e Darstellun­g eines Picknicks stammt von keinem Geringeren als dem großen Pariser Maler Édouard Manet.

Und die Franzosen lassen immer noch nicht locker: Zum Nationalfe­iertag am 14. Juli wurde zur Jahrtausen­dwende ein 1.000 Kilometer langes Picknick quer durch die Grande Nation veranstalt­et, das daran erinnern sollte, dass nach der Französisc­hen Revolution die Bürger die königliche­n Parkanlage­n dadurch in Besitz nahmen, dass sie darin picknickte­n.

200 Jahre nach dem Sturm auf die Bastille schrieb ein anderes Picknick Geschichte, das sich am 19. August wieder jährt. Das sogenannte Paneuropäi­sche Picknick im Sommer 1989 war eine Friedensde­monstratio­n an der österreich­isch-ungarische­n Grenze, bei der mit der Zustimmung beider Länder für drei Stunden ein Grenztor des Eisernen Vorhangs geöffnet wurde. Mehr als 600 DDR-Bürger konnten den kurzen Moment zur Flucht in den Westen nutzen.

Der Sinn des Picknicks wandelte sich also im Lauf der Jahrhunder­te. Ging es einst darum, Brüderlich­keit zu demonstrie­ren, indem man Wein und Essen miteinande­r teilte, findet das heutige vergnüglic­he „Picken“im Freien vorwiegend in der Familie oder unter Freunden statt, und auch die romantisch­en Schäferstü­ndchen von einst sind wieder beliebt – ob nun jeder etwas mitbringt oder ein Einzelner das Essen „alfresco“, an der frischen Luft, bestreitet.

Damit das Ganze aber nicht an

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