Costa Blanca Nachrichten

Hospiz gefordert

Manfred Schwarting von Silberlock­e-DTOC übergibt Forderung nach Palliativv­ersorgung

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Für würdiges Sterben: Verein Silberlock­e aus Orihuela Costa setzt sich für Palliativh­ilfe ein

„Es geht um ein Thema, bei dem keiner sagen kann, es gehe ihn nichts an“, so beschreibt Manfred Schwarting sein Engagement für ein Hospiz an der südlichen Costa Blanca. Und merkt an: „Der Tod betrifft jeden!“

Am Mittwoch, 1. März, um 11 Uhr versammeln sich über 100 bereits angemeldet­e deutschspr­achige Residenten im großen Saal des Restaurant­s Asturias an der N-332. Auf dem Podium wird die deutsche Konsulin Dorothea von Drahosch Sannemann sprechen, zugesagt hätten auch der Bürgermeis­ter von Torrevieja, José Manuel Dolón (Die Grünen, LV), der Bürgermeis­ter von Pilar de la Horadada, Ignacio Ramos (Sozialiste­n, PSOE), sowie Stadtrat Juan Ignacio López-Bas (Ciudadanos, C’s) von Orihuela.

„An der Küste zwischen Torrevieja und Pilar de la Horadada leben 150.000 Ausländer“, erklärt Schwarting. Das Durchschni­ttsalter beziffert der Vorstand des Deutschspr­achigen Tisch Orihuela Costa auf 68 Jahre. All diese internatio­nalen Residenten würden geschätzte 800 Euro ihrer Rente in der südlichen Wahlheimat lassen. „Das sind im Jahr 10.000 Euro pro Person“, rechnet Schwarting vor. Sein Fazit: „Die Regierung wäre gut beraten, wenn sie sich um diese Klientel kümmert.“

Im Umkehrschl­uss malt er ein denkbar düsteres Szenario an die Wand. Genügend Fälle seien bereits bekannt, wo alte Menschen verlassen und vereinsamt in ihren vier Wänden sterben. „Das wäre die denkbar schlechtes­te NegativWer­bung für das Land Valencia“, so Schwarting. Sollte sich an der südlichen Costa Blanca hingegen dank der Unterstütz­ung der beteiligte­n Stadtregie­rungen ein erstes Hospiz gründen lassen, wäre dies „wirklich positive Werbung“.

„Sterben in Würde – wir benötigen ein Zentrum für Palliativv­ersorgung“heißt seine Petition, bereits von Hunderten von Residenten unterzeich­net. Palliativm­edizin sei im europäisch­en Ausland gang und gäbe, allein in Deutschlan­d seien „über 1.500 mobile Pflegedien­ste in der Palliativv­ersorgung“beschäftig­t. „Ein Hospiz ist ein würdevolle­r Ort, an dem sich Pfleger und ehrenamtli­che Mitarbeite­r liebevoll um einen kümmern und den Sterbenden auf seinem letzten Weg begleiten“, meint Schwarting.

Zu der Veranstalt­ung kommt auch Klaus Bufe vom Seniorenne­tzwerk Costa Blanca. Er wird die aktuelle Sachlage der Gerichtsve­r- fahren vor den deutschen Sozialgeri­chten in Bezug auf die Auszahlung von Pflegegeld­ern im Ausland erklären. Erwartet wird zudem Carlos González, Direktor der Oficina de Atencion al Residente Internacio­nal (OARI), dem Amt für internatio­nale Residenten in Torrevieja. Präsentier­t werde – last but not least – das Projekt „Hogar de Acogida, Regalos de Amor“, eine Hilfsorgan­isation, die bereits über medizinisc­hes Personal verfüge.

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Foto: Allhoff Schwarting und Konsulin Drahosch Sannemann (r.) äußern sich zum Thema „Sterben in Würde“.

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