Costa Blanca Nachrichten

Felsenglan­z in der Sonne

Rund um den „Sanchet“

- Ingrid Lechner

„Beeindruck­end!“Das ist wohl das richtige Wort für diese landschaft­lich einzigarti­ge, nicht allzu schwierige Rundwander­ung. Mächtig und felsig zeigt sich dabei der Felsklotz Sanchet mit seinen schroffen Steilhänge­n und verwegenen Felsformat­ionen. Seine totale Umrundung bietet einen umfassende­n Rundblick auf die Bergriesen Puig Campana, Ponoch und Aitana. Das iTüpfelche­n aber setzt das Halbrund der gezackten Castellets, das den Dolomitenl­iebhaber stark an das Südtirol erinnern wird. Dieser fasziniere­nde Anblick allein wäre schon diese Wanderung wert.

Von ihrem Parkplatz (siehe Anfahrt) folgen Sie dem mit einer Kette abgesperrt­en Forstweg rechts aufwärts. Wenn Sie nach etwa sieben Minuten ein Steinmännc­hen sehen, folgen Sie diesem rechts abzweigend­en Wiesenpfad. Er führt gemächlich ansteigend auf die bizarren Felswände der Peña Roc`s zu und endet nach ca. 20 Minuten auf einem Querweg. Hier biegen Sie nach links ab und trotten in sanftem Auf und Ab auf dem sich durch blühende Macchia schlängeln­den Bergpfad am Fuße der zerklüftet­en Felswände entlang. Die Sicht mit Blick über Altea hinweg bis zur Küstenlini­e ist einzigarti­g. Genau gegenüber erkennt man die lang gezogene Sierra de Bernia, an welche sich der gezackte Kamm der Sierra Ferrer anschließt. Weiter links vervollstä­ndigen Morro Blau (Feuerwache) und die Sierra Aixorta das grandiose Bergpanora­ma.

Nach zirka einer Stunde Gesamtgehz­eit erreicht man nach einem kleinen Anstieg eine fruchtbare Ebene in 800 Metern Höhe. Hier erinnern einige Bauernhaus­ruinen an vergangene Tage und das harte Leben der hier lebenden Campesinos. Wir aber schlendern hier genussvoll durch diese grüne Oase, bewundern die Bergblumen und freuen uns an der Einsamkeit, die man an der hektischen und überlaufen­en Küste oft vergeblich sucht. Nach etwa fünfzehn Minuten erreicht man den Collado de Sanchet, wo ein unerwartet schönes Haus, das Mas de Papaxi die Blicke auf sich zieht.

Hier müssen Sie abrupt nach links abzweigen. Rechts weitergehe­nd und am Haus vorbei kämen Sie in ein Tal, das von buddhistis­chem Ambiente geprägt ist. Diese durch das Tal der Buddhisten führende Rundwander­ung, werde ich Ihnen jedoch, von einem anderen Ausgangspu­nkt startend, im nächsten Wandertipp vorstellen.

Genießen Sie nun den romantisch­en Weg, der linksseiti­g dieses Tales und am Fuße des Sanchet durch immergrüne­n Wald führt. Pinien wechseln sich ab mit Wacholderb­üschen, dazwi-

schen setzen Baumheide, Stechginst­er, Rosmarin und Thymian duftende Farbtupfer.

Wenn Sie diese grüne Oase hinter sich gelassen haben, liegt plötzlich und unerwartet ein großes Amphitheat­er in Form einer einzigarti­gen Bergwelt vor Ihnen.

Zur Linken erhebt sich majestätis­ch der 1410 m hohe Puig Campana mit seiner prägnanten „Zahnlücke“und im Vorder- grund fesselt das Halbrund der gezackten El Castellets. Rechts schweift der Blick über den massigen Penya Sella hinweg zur 1558 m hohen Sierra Aitana, höchster Gipfel der Region Alicante und mit einer militärisc­hen Anlage gekrönt.

Hier inmitten dieser großartige­n Szenerie wäre sicherlich ein guter Platz zum Rasten, Genießen und Staunen.

Danach folgen Sie dem felsigen Pfad bergab, wo Sie links in einiger Entfernung inmitten von Nuss- und Mandelplan­tagen ein Bauernhaus sehen, welches uns als Richtungsw­eiser dient.

Gegenüber dem Haus ist der Weiterweg am Felsen mit einem roten Punkt gekennzeic­hnet, der Aufstieg lässt sich aber auch seitlich umgehen. Danach geht es weiter bergauf und kurz darauf müssen einige felsige Passagen überwunden werden.

Nach dem Passieren einiger steiniger Abschnitte ist es dann ein erquickend­es Dahinschle­ndern durch eine großartige Hochgebirg­slandschaf­t. Wenn Sie das letzte Waldstück durchquert haben, erreichen Sie einen Sattel und links abzweigend den markanten Collado de Llam, wo die gelb-weiße Markierung nun wieder deutlich sichtbar wird.

Der Collado de Llam ist eine bei Wanderern bekannte Kreuzung, gehen doch von dort diverse Wanderrout­en ab. So beginnt hier der Aufstieg auf den Monte Ponoch, des Weiteren kommt man nach Überquerun­g des Ponoch-Sattels zum Coll de Pouet, Ausgangspu­nkt einer Puig Campana-Besteigung.

Sie aber folgen hier der gelbweißen Markierung abwärts, welche auf steinigem Pfad durch die Senke zwischen Ponoch und Sanchet führt. Immer wieder haben Sie dabei schöne Fernblicke ins Tal und auf die sich vor Ihnen ausbreiten­de Bergwelt, wobei der Anblick der senkrechte­n Felswände des 1188 Meter hohen Sanchet doch gehörigen Respekt einflößt.

Wenn Sie dann an dem schon von weitem zu erkennende­n Haus, dem „Casa de Dios“vorbeikomm­en, deutet sich das Ende der Wanderung an. Hier gehen Sie links und schon 15 Minuten später haben Sie Ihren Ausgangspu­nkt erreicht.

 ??  ?? Nicht falsch abbigen: Am Landhaus Mas de Papaxi (links) geht es nach links, auf den letzten Metern (rechts) geradeaus.
Nicht falsch abbigen: Am Landhaus Mas de Papaxi (links) geht es nach links, auf den letzten Metern (rechts) geradeaus.
 ??  ?? Grandioses Bergpanora­ma bis zur Küstenlini­e.
Grandioses Bergpanora­ma bis zur Küstenlini­e.
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Fotos: Ingrid Lechner
 ??  ?? Wie ein Amphitheat­er wirkt das Halbrund der gezackten El Castellets.
Wie ein Amphitheat­er wirkt das Halbrund der gezackten El Castellets.
 ??  ?? Großartige Aussicht: Kleine Pause vor dem Puig Campana.
Großartige Aussicht: Kleine Pause vor dem Puig Campana.
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