Das Hobby als Beruf
Liam Sewell repariert Bildschirme von iPhones
Torrevieja – ma. Mitunter trägt die Kostenkalkulation von Großkonzernen zur Entstehung neuer Nischenmärkte für findige Unternehmer bei. Im Fall von Liam Sewell zum Beispiel. Der junge Brite mit Faible für iPhones hat schon in der Schule mit Handys gebastelt. Mit seinen Eltern kam er im Alter von zehn Jahren nach Orihuela Costa.
„Ich habe als Kind schon gerne elektronische Geräte zerlegt“, sagt er. Dass sein Vater Elektroingenieur ist, mag ihn dabei unterstützt haben. Als Geschäftslücke entdeckte er kaputte Bildschirme von Handys. Denn Apple gibt keine Garantie mehr, wenn Teile von Drittanbietern eingebaut würden. Und gerade die Bildschirme zerspringen gern, wenn das Mobiltelefon runterfällt. Die Kosten für die Erneuerung des Bildschirms belaufen sich dann beim Hersteller schnell auf über 200 Euro. „Ich mach den Job je nach Modell für ab 55 Euro“, sagt Sewell.
Mit seiner Firma Sewelly´s iPhone Repairs hat er heute alle Hände voll zu tun. Die Reparaturen erfolgen beim Kunden zuhause. Im Nu hat der Elektroniker das iPhone zerlegt. Das Glas des ka- putten Touch-Screens montiert er ab. Ein Dutzend millimeterkleine Schrauben verteilen sich auf der Unterlage. Der Job erfordert viel Fingerspitzengefühl.
Kritisch sei die Trennung des Touch-Buttons. Viele Kunden würden so erstmals einen Blick ins Innere ihres Geräts erhaschen. „Mein Rekord für den Austausch eines Bildschirms liegt bei fünf Minuten“, sagt Liam Sewell stolz. Jahr für Jahr ist er mit über 500 kaputten Bildschirmen beschäftigt. „Die Leute strahlen über beide Ohren, wenn sie ihr Handy wieder wie neu sehen.“