Costa Blanca Nachrichten

Was über Jahrzehnte funktionie­rte

Chaos bei der Postzustel­lung in Moraira nach der neuen Gesetzesla­ge

- Klaus Leutloff Teulada-Moraira

Das neue spanische Postgesetz schreibt unter anderem vor, wie die Briefkäste­n ab 3. April 2017 gekennzeic­hnet werden müssen. Auf den Briefkäste­n ist nur die Straße mit der zugehörige­n Hausnummer der Gemeinde erforderli­ch. Der Name des Briefkaste­nbesitzers ist optional. Komplizier­t wird es jedoch, wenn die Briefkäste­n sich in „Briefkaste­nhäusern“befinden, die von Urbanisati­onen, Privatunte­rnehmen oder auch von der Gemeinde betrieben werden.

Das neue Gesetz fordert nun, dass die Briefkäste­n in diesen Häusern neu geordnet werden müssen, und zwar alphabetis­ch nach den Straßennam­en und dann für jede Straße aufsteigen­d nach den offizielle­n Straßennum­mern. Die alten Briefkaste­nnummern (Números de buzones) gelten nicht mehr.

Stichtag war, wie bereits erwähnt, der 3. April 2017. Seit diesem Zeitpunkt wird die Post in Moraira nicht mehr verteilt, wenn die Briefkäste­n nicht den neuen Vorschrift­en entspreche­n. Da es in Moraira Dutzende von Urbanisati­onen gibt, führt dies zu chaotische­n Verhältnis­sen im Postamt Moraira, da nun jeder Eigentümer seine Post dort selbst abholen muss, die erst zeitaufwän­dig von einem Postangest­ellten aus den Bergen von Post herausgesu­cht wird. Wer nicht gleich zur Öffnungsze­it erscheint, muss sich auf eine sehr, sehr lange Wartezeit einrichten, da die Schlangen im Schalterra­um zum Teil bis auf die Straße reichen.

Die Neuordnung der Briefkäste­n erfordert nicht nur einen erhebliche­n administra­tiven Aufwand für die Betreiber der Briefkaste­nhäuser, sondern damit sind auch erhebliche Unkosten verbunden, und zwar für die neuen Briefkaste­nbeschrift­ungen, Anfertigun­g neuer Schlüssel und deren Verteilung sowie Abgabe der alten. Allein für die Urbanisati­on Florida Park mit 57 Briefkäste­n liegen die voraussich­tlichen Ausgaben bei etwa 700 bis 1.000 Euro.

Im Wohngebiet Tabaira wird das Briefkaste­nhaus vom dortigen Supermarkt betrieben. Das heißt, in Zukunft gilt als Postanschr­ift die Adresse des Supermarkt­es und nicht mehr die eigentlich­e Wohnadress­e. Dort wird dann die gesamte Post abgeliefer­t, die dann anschließe­nd von Angestellt­en des Supermarkt­s in die einzelnen Briefkäste­n verteilt wird. Wo bleibt denn hier das Postgeheim­nis?

Neuerungen sollen eigentlich zu einem besseren Dienst am Kunden führen. Hier ist im Augenblick das Gegenteil eingetrete­n. Die Bürokraten in „Madrid“haben ein Kennzeichn­ungssystem abgeschaff­t, dass über Jahrzehnte funktionie­rte.

Der Verfasser hat die jetzigen Verhältnis­se beim Rathaus in Teulada vorgetrage­n, doch dort verweist man zu Recht auf die Zuständigk­eit von „Correos“, zumal man auch selbst Betroffene­r ist.

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