Tonnenweise Müll im Meer
Calp – ms. Zwei Tonnen Müll haben Freiwillige bei einer Reinigungsaktion am Calper Hafen aus dem Wasser geholt. Organisiert hatten das Projekt Fischereigenossenschaft, Forschungszentrum Imedmar, Rathaus sowie der Gastronomieverband Sabor a Calpe. 200 Helfer nahmen teil, darunter 67 Taucher.
Die Edle Steckmuschel (Pinna nobilis), auf Spanisch „nacra“genannt, kommt nur im Mittelmeer vor und ist vom Aussterben bedroht. Das spanische Umweltministerium stuft ihre Situation als „katastrophal“ein und hat deshalb fünf Institute mit einem Rettungsprogramm beauftragt. Darunter auch das Calper Umwelt- und Meeresbiologie-Institut Imedmar, welches die Bergung der Meeresmuscheln übernehmen soll.
Diese werden bis zu 50 Jahre alt und leben in bis zu 60 Metern Tiefe, ausschließlich auf den Seegraswiesen. Dort trägt die Art maßgeblich zu einer Verbesserung der Biodiversität bei, indem sie neue Lebensräume schafft. Die Edle Steckmuschel kann bis zu 1,20 Meter lang werden und ist da- mit die größte endemische Weichtierart des Mittelmeers.
Doch durch eine Parasitenplage wird ihr Bestand stark in Mitleidenschaft gezogen. Fast ganz Spanien ist vom Massensterben der Edlen Steckmuscheln betroffen, lediglich oberhalb des Ebros sind sie bisher noch gesund. Seit Juli befindet sich die Muschelart deshalb offiziell in „kritischer Situation“. Die Riesenmuscheln sollen vor einem eventuellen Krankheitsbefall bewahrt und untersucht werden, außerdem soll ein Zuchtprogramm in Gefangenschaft entstehen. Neben dem Imedmar in Calp sind auch Institute in Huelva, Murcia und Barcelona, sowie das Oceanogràfic in València an dem Schutzprogramm beteiligt.