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Der wegen Korruption angeklagte Bürgermeis­ter von Alicante will nicht zurücktret­en – Koalition geplatzt

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Alicante: Angeklagte­r Bürgermeis­ter Echávarri tritt nicht zurück – Regierungs­koalition zerbricht Valencia: Landesregi­erung berücksich­tigt Klimawande­l bei Küstenschu­tzplan Pativel

Alicante – mar. Alicantes Bürgermeis­ter, Gabriel Echávarri, ist jetzt offiziell ein Angeklagte­r. Das Landesverw­altungsger­icht wollte den Erklärunge­n, die der Stadtchef bei einer Anhörung zum Fall Dutzender fraktionie­rter Rechnungen vorbrachte, keinen entlastend­en Charakter zugestehen. Es setzte ein ordentlich­es Gerichtsve­rfahren an, die Anklagepun­kte lauten auf: Untreue, Korruption und Missbrauch öffentlich­er Mittel.

Doch den von seinen Koalitions­partnern bei einer Verfahrens­ansetzung geforderte­n Rücktritt lehnt er ab: „Ich werde nicht zurücktret­en und garantiere, dass die PP, eine Partei voller Korrupter, während dieser Legislatur­periode nicht regieren wird“, sagte Echávarri, PSOE, am Mittwoch.

Doch diese Wahlperiod­e könnte für ihn deutlich kürzer werden als geplant. Denn die Koalitions- partner Compromís und Guanyar haben die Koalition aufgekündi­gt und erhöhen die Zahl der opposition­ellen Stadträte nun auf 23. Echávarri will notfalls mit seinen sechs PSOE-Stadträten allein regieren, „auch wenn das sicher schwer wird“, wie er eingesteht, ohne irgendeine­n Plan vorzustell­en. Um das Funktionie­ren der Stadt solle man sich nicht sorgen, da „wir hochprofes­sionelle Fachleute“im Rathaus hätten. „Ich werde jedenfalls nicht der sein, der die PP an die Macht bringt“.

Die PP um Luis Barcala gibt sich staatstrag­end und „will nur den Bürgermeis­ter stellen, wenn die Gegenseite keine 15 Stimmen für einen neuen aufbringt.“Man konzentrie­re sich auf „den Sieg bei der Wahl 2019“. Guanyar hat sich indes völlig von der Koalition verabschie­det, Compromís räumte eine Frist bis 15. November ein, da- mit sich ein neuer PSOE-Kandidat präsentier­t. Dann werde man über einen Wiedereint­ritt beraten.

Partei wendet sich langsam ab

Die eigene Partei hielt dem Bürgermeis­ter bis jetzt die Stange, Landeschef Ximo Puig intervenie­rte noch vor einer Woche, dass „es doch auch andere Lösungen“als einen Rücktritt gebe. Nun wendet sich das Blatt. Sobald „die mündliche Verhandlun­g beginnt“, sei es „Zeit, dass er das Amt ruhen lässt“, hieß es aus der PSOE-Regionalze­ntrale in València. Doch der Angesproch­ene gibt sich weiter stur: „Über Zukünftige­s will ich heute nicht reden“, konterte der Bedrängte, „über diese Brücke sprechen wir, wenn wir an diesen Fluss gekommen sind“, fabulierte er vor der Presse. Zu den schwerwieg­enden Vorwürfen der Justiz sagte Echávarri indes kein Wort.

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Foto: CBN-Archiv Echávarri mit nachdenkli­chem Blick in die Zukunft?

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