16 Millionen Euro trotz Berufsverbot
San Fulgencio – mlr/sw. San Fulgencio steht vor der Unterzeichnung des teuersten Vertrags der bisherigen Legislatur. Die Stadt will eine neue Straßensäuberungsfirma beauftragen – für 22 Jahre und 16 Millionen Euro. Der Zeitpunkt ist brisant. Bürgermeister Carlos Ramírez wurde wegen Amtsmissbrauch gerade zu achteinhalb Jahren Berufsverbot verurteilt, ging dagegen in Berufung. In einer außerordentlichen Sitzung soll dennoch der Vertrag und die damit beauftragte Firma beschlossen werden. Residentenpartei PIPN legte dem Bürgermeister allerdings nahe, das Projekt „angesichts dieser schwierigen Situation nach der endgültigen Gerichtsentscheidung fortzuführen“. Keine schöne Farbe: Der Segura in Orihuela ist derzeit nicht ansehnlich. Orihuela – sw. Dass der Fluss Segura da, wo er durch Orihuela fließt, keinen guten Ruf genießt, zeigt der alte Spitzname: „Ori-huele“. Ori mieft. Vor einem Jahr war das anders. Der Wasserfluss erreichte Rekordzahlen, seltene Tiere ließen sich am Ufer nieder. Nun ist das Wasser wieder voller Schlamm, kommt im Ort kaum vorwärts.
Was für Kritik unter Umweltschützern sorgt – und in der Opposition. PSOE-Stadträtin María Carmen Moreno besuchte am Dienstag die Vororte Molins und Correntias. Dort le- ge das Wasserwirtschaftsamt des Segura (CHS) in Wandergebieten den Schlamm ab, den es aus dem Fluss hole. Anwohner seien besorgt. Moreno wolle bei der kommenden Plenarsitzung Umwelt- Verunreinigtes Graffiti. stadtrat Miguel Ángel Fernández fragen, ob er wisse, wie das CHS die Verunreinigungen nachhaltig verhindern wolle.
Unzufrieden mit dem CHS ist zumindest das Stadtratsamt für Infrastruktur. Denn bei der Säuberung des Flusssbetts in der Stadt verunreinigten die CHS-Fahrzeuge das neue Stadtgraffiti, das Stadtrat Juean Ignacio López-Bas bestellt hatte. Auf die bunten Flächen schwappte ein dunkles Gemisch aus Wasser und Schlamm. Ein neuer Spitzname für den Segura macht in der Stadt die Runde: „Schwarzer Fluss“.