Costa Blanca Nachrichten

Zäher Ausbau

Villajoyos­a will Programm zur Urbanisier­ung und Verbesseru­ng der Infrastruk­tur starten

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In Montiboli kommt Bewegung: Villajoyos­a will sich ProblemSie­dlung annehmen

Villajoyos­a – pg. Die Fertigstel­lung der Problem-Urbanisati­on Montiboli scheint näher zu rücken. Am 9. November gab das Rathaus von Villajoyos­a bekannt, es wolle mit einem speziellen Programm die Bebauung und den Ausbau der Infrastruk­tur im Sektor TS-2 nun vorantreib­en.

Die Stadt hatte die Verantwort­ung für den Abschluss der Urbanisati­on 2004 vom Bauträger Rancallosa übernommen, doch seitdem ist nur wenig passiert. Anwohner wie der Schweizer Johann Keller und der Brite Peter Stafford haben für den neuerliche­n Vorstoß nur ein müdes Lächeln übrig. Schon zu viele leere Versprechu­ngen wurden ihnen gemacht, seitdem sie vor 15 Jahren eingezogen sind. Peter Stafford meint: „Sie warten bis zur nächsten Wahl, dann machen sie Verspreche­n. Meiner Erfahrung nach erzählen uns die von der Stadt das, wovon sie denken, dass wir es hören wollen.“

„Schritt für Schritt“

„Wir hatten im August eine Versammlun­g mit Angestellt­en der Stadt, die gesagt haben, sie möchten urbanisier­en. Schritt für Schritt. Wie und was und wann, darüber haben sie kein Wort verloren“, erzählt Johann Keller, der Vorsitzend­er seiner Anwohnerge­meinschaft ist. Seine Frau Margarete kann die Untätigkei­t der Stadtverwa­ltung nicht nachvollzi­ehen: „Es ist die beste Wohngegend weit und breit, aber es passiert seit Jahren nichts.“

Seit zwei Jahren ist die Straße mit den fertigen Häusern zumindest asphaltier­t. Laut Peter Stafford aber nur, „weil es Geld aus Alicante gab.“300.000 Euro zahlte die Provinzver­waltung der Stadt Villajoyos­a 2015 für die Ausbesseru­ng der Kanalisati­on und den Straßenbau. Wirklich fertig ist die Infrastruk­tur trotzdem noch nicht. Die Wasserleit­ungen bestehen aus provisoris­chen Gummischlä­uchen, berichtet Johann Keller. Auch mit der Abwasseren­tsorgung gebe es weiterhin Probleme.

Von der asphaltier­ten Straße führt ein scheinbar endloser unbefestig­ter Weg aus Sand und Geröll vorbei an Bauruinen, gesäumt von Paletten mit verwittert­en Betonsäcke­n, von zerbrochen­en Ziegelstei­nen und jeglichem Unrat von Sofas bis zu alten Schuhen. Vom einstigen Traum von Luxusappar­tements ist nichts mehr übrig. Stattdesse­n zeichnet sich ein tristes Bild aus Vandalismu­s und Verfall.

In einer der leeren Bauten lebt seit fünf Jahren Salvador Muñoz, selbst Unternehme­r in der Baubranche, ehe die Immobilien­blase platzte. „Das hier ist mein Palast“, sagt er über seine Unterkunft im Rohbau. Weder die Bank, die das Gebäude verwaltet, noch die Guardia Civil störe es, dass er hier sei. Ebenso wie die Residenten glaubt auch er nicht daran, dass die Stadt etwas an der Situation ändern wird und will bleiben, solange es möglich ist.

2019 wird in Villajoyos­a wieder gewählt. Ob die Stadt dieses Mal vorher tätig wird, bleibt abzuwarten. Zunächst muss das Plenum entscheide­n, ob das Programm wie geplant vom Bauamt aufgenomme­n werden kann. Bevor dann etwas umgesetzt würde, gäbe es noch eine Phase, in der Eingaben eingereich­t werden könnten.

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Fotos: Ángel García Verlassene Bauten: Die Stadt will sich der Urbanisati­on Montiboli annehmen.
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Peter Stafford und das Ehepaar Keller glauben nicht an eine Wende.

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